Medienmitteilung vom 23.08.2017
Am kommenden Wochenende gastiert der Zirkus Royal in Wil. In der diesjährigen Saison sind fünf Tiger Teil des Tourneeprogramms. Dies ist aus Tierschutzsicht absolut nicht vertretbar. „Gerade für Großkatzen bedeutet ein Leben auf Tournee eine massive Einschränkung ihrer natürlichen Bedürfnisse. Großkatzen in menschlicher Obhut benötigen sehr große und reich strukturierte Gehege, was kein Zirkus bieten kann“, so Julie Stillhart von VIER PFOTEN Schweiz. Ein fahrender Zirkus kann den Bedürfnissen dieser Tiere nicht gerecht werden. Viel zu kleine Gehege verhindern das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen. Für Klettern, Graben oder Schwimmen ist kein Platz. Die ständigen Standortwechsel und der damit verbundene Auf- und Abbau bedeuten für die Tiere großen Stress. Sie verbringen viel Zeit in engen Transportwagen, oft inmitten lärmiger Umgebung. „Verhaltensstörungen aufgrund der Langeweile und des Platzmangels sind bei Wildtieren im Zirkus keine Seltenheit“, so Vanessa Gerritsen von Tier im Recht.
Artenschutz als Deckmantel
Häufig wird behauptet, dass Wildtiere wie beispielsweise Tiger oder Löwen im Zirkus geschützt und nachgezüchtet werden müssen, weil sie in der Natur immer seltener werden. Es stimmt, dass weltweit viele Tierarten bedroht sind. Der Zirkus kann zum Artenschutz jedoch keinen Beitrag leisten. Denn die Tiere im Zirkus sind nicht etwa das Ergebnis eines wissenschaftlich überwachten Artenschutzprogrammes. Im Gegenteil. Oft sind sie das Ergebnis von Inzucht. „Zirkustiere können nicht mehr ausgewildert werden, denn durch den engen Kontakt mit dem Menschen und die unnatürlichen Haltungsbedingungen haben sie keinerlei Chancen, in der Wildnis zu überleben und damit zur Erhaltung ihrer Art beizutragen“, so Julie Stillhart von VIER PFOTEN Schweiz.
Zirkus: Ja – aber ohne Wildtiere
Viele Zirkusvorstellungen sind beliebt und kommen dennoch ohne das zweifelhafte Mitwirken von Wildtieren zurecht. „Wildtiere im Zirkus, seien es Großkatzen oder andere Arten, sind heute einfach nicht mehr zeitgemäß und aus ethischer Sicht ganz klar nicht vertretbar. Zirkusunternehmen ohne Tiere feiern große Erfolge. Bekanntestes Beispiel ist der kanadische Cirque du Soleil“, so Barbara Kerkmeer von ProTier. Dass Wildtiere nicht in den Zirkus gehören, haben inzwischen schon 22 europäische Länder verstanden und das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen wurde entsprechend stark eingeschränkt oder verboten. Die Schweiz hinkt diesen Ländern mit den hiesigen Bestimmungen deutlich hinterher. Die Tierschutzorganisationen VIER PFOTEN, Pro Tier und Tier im Recht fordern ein gesetzlich verankertes Wildtierverbot in Schweizer Zirkussen. Im Rahmen der Kampagne „Keine Wildtiere im Zirkus“ wird die Petition bereits von über 55.000 Personen unterstützt.
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Fotos
Die unten beigefügten Fotos können bei Angabe des Copyrights für einen Bericht kostenfrei verwendet werden. Weitere druckfähige Fotos stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung.
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Verordnung des BLV über die Haltung von Wildtieren (Wildtierverordnung BLV): www.admin.ch/opc/de/classified…
Petition: Keine Wildtiere im Zirkus:
www.keine-wildtiere-im-zirkus….
Medienkontakte:
ProTier – Stiftung für Tierschutz und Ethik
Barbara Kerkmeer
Projektleitung
Email: barbara.kerkmeer@protier.ch
Tel.: 044 201 25 03
www.protier.ch
Stiftung Vier Pfoten Schweiz
Christelle Fourniol
Kommunikation Schweiz
Email: christelle.fourniol@vier-pfote…
Tel.: 043 311 80 90
www.vier-pfoten.ch
Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
Vanessa Gerritsen
Stv. Geschäftsleiterin
Email: info@tierimrecht.org
Tel.: 043 443 06 43
www.tierimrecht.org
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Christelle Fourniol (23.08.2017; 13:33 Uhr)
christelle.fourniol@vier-pfote…
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 23.08.2017
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