Tierschutzerfolg: Circus Belly soll Schimpanse Robby abgeben
VIER PFOTEN fordert weiterhin ein bundesweites Wildtierverbot für Zirkusse

Hamburg, 20.10.2015 – Seit über 30 Jahren muss der 39-jährige Schimpanse Robby mit dem Circus Belly auf Tour gehen. Die meiste Zeit verbringt er in einem winzigen Anhänger oder kargem Außengehege. Artgenossen hat Robby nie kennengelernt. Er ist der letzte Menschenaffe in einem deutschen Zirkus.

Das Kreisveterinäramt in Celle teilte am Montag mit, dass Robby bis Ende des Jahres abgegeben werden soll, da die Haltung im Zirkus tierschutzwidrig ist. Die letzte Prüfung des Amtes hat ergeben, dass Schimpansen, wie Robby, auch in hohem Alter gute Chancen haben, in eine bestehende Gruppe von Artgenossen integriert zu werden. Der Zirkus klagt gegen die Abgabe vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg.

Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN:
„Die traurige Geschichte Robbys und das jahrelange Ringen um die Befreiung dieses hochintelligenten Tieres aus dem völlig inakzeptablen Zirkusumfeld belegen erneut, wie schlecht Wildtiere im Zirkus geschützt sind. Nur ein komplettes Wildtierverbot kann dem Tierschutz in diesem Bereich ausreichend Rechnung tragen. Wir freuen uns für Robby und hoffen, dass das Verwaltungsgericht seine Abgabe unterstützen wird.“

Circus Belly führt neben dem Schimpansen auch Großkatzen und Reptilien mit. In deutschen Zirkussen leiden noch immer hunderte Wildtiere wie Tiger, Elefanten, Giraffen und Co. Sie leben dort auf engstem Raum, müssen stundenlange Transporte erdulden und haben keine Möglichkeit arttypisches Verhalten auszuleben. Stattdessen werden sie für Unterhaltungszwecke missbraucht. Die systemimmanenten Probleme bei der Zirkustierhaltung und die Machtlosigkeit oder Untätigkeit der zuständigen Veterinärbehörden lassen sich nur durch eine klare gesetzliche Regelung abschaffen. Die Bundesregierung muss endlich handeln und der Forderung von Bundesrat, Bundestierärztekammer und nicht zuletzt der deutschen Bevölkerung nachkommen und die Wildtierhaltung in Zirkussen bundesweit verbieten.

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Zum VIER PFOTEN Online-Protest für ein Wildtierverbot im Zirkus: www.vier-pfoten.de/bruellen

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Das beigefügte Foto kann bei Angabe des Copyrights für einen Bericht kostenfrei verwendet werden.
Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN.

Weitere Informationen zur Wildtierhaltung im Zirkus finden Sie unter: www.vier-pfoten.de/themen/wild…

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere. Bären und Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche Büro wurde 1994 gegründet und ist eine von weltweit 11 Niederlassungen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen. www.vier-pfoten.de

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Presserückfragen an VIER PFOTEN:

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Pressestelle VIER PFOTEN Deutschland
Tel.: +49-40-399 249-66
Mail: presse-d@vier-pfoten.org
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Schomburgstraße 120, 22767 Hamburg
www.vier-pfoten.de

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Presse Vier Pfoten Deutschland (20.10.2015; 13:03 Uhr)
presse-d@vier-pfoten.org

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 20.10.2015
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