PRESSEMITTEILUNG

anlässlich der Internationalen Tourismusmesse ITB vom 5.-9. März 2014 in Berlin

Verstummtes Gebell in „Bella Italia“

Hundeelend mit System in Süditalien

Viele Deutsche lieben Italien und verbringen ihren Urlaub dort. Doch das Land hat auch seine Schattenseiten, die kaum ein Tourist kennt. Vor der Saison gibt es Säuberungsaktionen auf den Straßen, und fernab der Touristenzentren vegetieren und sterben Hunde in den italienischen Verwahrlagern, „Canile“ genannt, die sich zu einem lukrativen Geschäftszweig entwickelt haben. In einem süditalienischen Tierheim wurden Hunden sogar die Stimmbänder verätzt, damit sie mit ihrem Gebell nicht mehr stören.

Tierschützer gehen davon aus, dass in Italien pro Jahr über 100.000 Haushunde ausgesetzt werden und dass bis zu 1,5 Millionen Tiere auf der Straße leben. Da die wenigsten Hunde sterilisiert sind, pflanzen sie sich dort unkontrolliert weiter fort. Gängig ist auch die Praxis,
unerwünschte Welpen wenige Tage nach ihrer Geburt in Plastiktüten auf den Müll zu werfen oder anderweitig zu entsorgen. Die meisten der ausgesetzten Hunde sterben bereits im ersten Jahr durch Autounfälle oder sie verhungern und verdursten auf der Straße.

Vor allem in Mittel- und Süditalien werden außerdem tagtäglich Hunde vergiftet, in einigen Fällen auch erschlagen oder verbrannt, ohne dass die Behörden eingreifen und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Diese Hundetötungen finden das ganze Jahr über statt, erreichen aber ihren Höhepunkt vor der Tourismussaison im Frühjahr, um die Touristen nicht durch den Anblick der ausgezehrten Tiere abzuschrecken.

Die Tierheime – „Canili Lager“

Straßenhunde, die diesem Schicksal entgehen, werden von Hundefängern in privat geführte Tierheime gebracht, so genannte „Canili Lager“. „Canile“ bedeutet Tierheim, das deutsche Wort Lager benutzen italienische Tierschützer, um auf die Zustände dort hinzuweisen, die geprägt sind von Tierleid und Gleichgültigkeit der Behörden.

Mit den Tierheimen werden landesweit laut Schätzungen von Tierschützern jährlich circa 750 Millionen Euro umgesetzt. Die Gemeinden zahlen den privaten Canilebetreibern eine Tagespauschale von bis zu 7€ pro Hund für dessen Unterbringung und Versorgung. Je mehr Hunde im Canile auf möglichst engem Raum untergebracht werden und je weniger für Futter, Personal und tierärztliche Versorgung ausgegeben wird, desto größer der Gewinn.
Zudem werden die eingefangenen Hunde im Tierheim oft nicht sterilisiert, so dass auch dort immer neue Welpen geboren werden.

Zusammengepfercht auf engstem Raum und ihren Zwinger nie verlassend, leben die Hunde in ihren Exkrementen. Sie haben keinen Auslauf, keinen Schutz vor Kälte oder Hitze und leiden an ständigem Hunger und Durst. Schwerkranke Tiere werden nicht von ihrem Leid erlöst, damit die Tagespauschale für sie weiter bezogen wird. Auch die Vermittlung von Hunden wird mit System unterbunden. Regelmäßig werden Kampagnen gegen Tierschutzorganisationen gestartet, die Tiere nach Deutschland vermitteln. Ihnen wird unterstellt, dass die Hunde in Deutschland für Tierversuche missbraucht werden, damit möglichst wenige die Lager verlassen.

Apulien – Urlaubsparadies und Hundehölle

Apulien, der Stiefelabsatz Italiens, hat hohe touristische Zuwachsraten. Die Region zählt aber auch die meisten Straßenhunde, hier werden die wenigsten Sterilisationen durchgeführt und die Anzahl der „Canili Lager“ ist am höchsten.

Im Jahr 2000 wurden den Hunden in einem apulischen Tierheim die Stimmbänder verätzt, damit sie nicht mehr bellen. Einige der betroffenen Hunde leben noch immer dort.
Nach dem Tod einer Hündin, die nach 14 Jahren kurz vor ihrem Tod von einer Tierschützerin aus diesem Canile befreit wurde, sammelten Tierschützer weltweit knapp 30.000 Unterschriften gegen die Zustände in Italien und forderten dazu auf, die Tourismusregion Apulien zu boykottieren.

Die deutsche Tierschutzorganisation „Tierschutzprojekt Italien“ setzt sich in Apulien für die Sensibilisierung der Bevölkerung sowie die konsequente Sterilisation von Privat- und Straßenhunden ein. Durch die Schaffung eines Pilotprojekts in Apulien soll den politisch Verantwortlichen gezeigt werden, wie ein Tierheim aussehen muss, um Tierleid zu verhindern. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass Italien zukünftig einmal nicht nur für Urlauber, sondern auch für Hunde ein Paradies sein kann.

Durch den Tourismusbezug wäre eine Veröffentlichung anlässlich der Internationalen Tourismusmesse ITB vom 5.-9. März 2014 in Berlin sowie der beginnenden
Urlaubssaison im April
denkbar, um deutsche und italienische Tourismusunternehmen sowie die politisch Verantwortlichen und die lokale Bevölkerung Italiens auf diese unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen und ihnen ihre Mitverantwortung für das Wohl der Straßen- und Tierheimhunde bewusst zu machen. Denn “die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.” (Mahatma Gandhi)

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(Anm. d. Red.: Der Verfasser vorstehender Pressemitteilung ist der „fellbeißer“-Redaktion bekannt, möchte aus Sicherheitsgründen jedoch nicht namentlich genannt werden.)

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 03.02.2014; 20:20 Uhr
twitter.com/fellbeisser

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