Deutsche Schäfer sind fassungslos und wütend: „Warum lässt uns die Gesellschaft im Stich?“

Hallo Herr Wöhl,

die Wolfs-Angriffe auf Schaf- und andere Nutztierherden haben in Deutschland ein dramatisches Ausmaß erreicht. Schäfer und Weidetierhalter sind fassungslos, weil die Politik sie täglich schlimmeren Gefahren aussetzt. Jährliche Tierverluste im hohen dreistelligen Bereich sind keine Ausnahme mehr …

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Wolfs-Angriffe haben dramatisches Ausmaß erreicht

Deutsche Schäfer sind fassungslos und wütend: „Warum lässt uns die Gesellschaft im Stich?“

Berlin, 29. April 2020. Die Angriffe von Wölfen auf Schafe und andere Weidetiere haben ein dramatisches Ausmaß erreicht. So sah sich ein Schäfer im Landkreis Uelzen innerhalb weniger Wochen sechs Angriffen in Folge ausgesetzt. An diesem Wochenende hatte Matthias Müller, ein anderer Schäfer aus dem Landkreis Celle, 22 tote Tiere zu beklagen – 26 weitere Schafe waren schwer verletzt. Es ist keine Ausnahme mehr, dass Schäfer in Norddeutschland unter jährlichen Tierverlusten im hohen dreistelligen Bereich zu leiden haben. Niedersachsens Weidetierhalter sind zum Tag des Wolfes am 30. April nicht in Feierlaune, sondern im Alarmmodus. Die Weidesaison hat begonnen und sie haben Angst, wenn die Wölfe an ihren Weiden vorbeistreifen.

„Es ist eine Bilanz des Schreckens. Bislang haben die Wölfe noch jede Aussage des NABU zu deren Ungefährlichkeit widerlegt“, sagt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e.V. „Als Schäfer in Deutschland sind wir nur noch fassungslos und wütend – weil wir uns im Klaren sind, dass die Politik unsere Tiere nicht schützen wird, sondern im Gegenteil immer schlimmeren Gefahren aussetzt. Die jüngste Forderung von dieser Seite lautet, dass wir die Weidetiere entgegen ihrer natürlichen Lebensart nachts in einem Stall unterbringen sollen – was uns mit einem immensen Mehraufwand und hohen zusätzlichen Kosten belasten würde.“

Dies alles solle aus „Sicherheitsgründen“ geschehen, die die Schäfer jedoch nicht zu vertreten haben. Vielmehr stehe hier die Politik in der Verantwortung – schließlich habe sie sich die zugewanderten Wölfe, die einer eurasischen Großpopulation mit zehntausend Tieren zugehören, als eine vom Aussterben bedrohte und besonders schützenswerte Tierart andrehen lassen: „Die Politik erst hat die Gefahrenlage herbeigeführt.“

Maßnahmen in Deutschland realitätsfremd

An einem Wolfsmanagement führt nach Ansicht der Weidetierhalter kein Weg vorbei: „Das Wettrüsten gegen die stark wachsende Wolfspopulation hingegen, welches die Politik den Schäfern aufbürdet, wird das Problem mit den intelligenten Raubtieren nicht ansatzweise lösen.“ Ein guter Ansatz sei das Raumplanungskonzept des Deutschen Jagdverbandes, wonach in urbanen Gebieten oder bei Weidetierhaltung keine territorialen Wolfsrudel mehr geduldet werden sollten. Eine Koexistenz von Wolf und Weidetieren funktioniere in einer Kulturlandschaft wie der deutschen nur, wenn die Wolfsbestände reguliert und der Ausbreitung enge Grenzen gesetzt werden.

Insbesondere wegen der ausgesetzten Abschuss-Verfügungen für drei Wölfe in Niedersachsen sind Schäfer in ganz Deutschland in großer Sorge, weil die Gesamtbedingungen zur Blaupause für andere Regionen werden könnten. Sie erwarten daher mit großer Spannung die Entscheidung des Gerichts. „Der günstige Erhaltungszustand der Population ist nach Ansicht wissenschaftlicher Experten längst gegeben – aber die Politik auf Bundes- und Landesebene scheut sich, diesen auszurufen.“

Über den Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.

Gegründet im Jahr 2010, hat es sich der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. zum Ziel gesetzt, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären – ob nun im aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder Offenhaltung und Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Dazu wurde im Gründungsjahr ein Hirtenzug quer durch Deutschland durchgeführt. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Schafhalter durch Geld oder Sachzuwendungen. Der Verein, dem jeder Interessierte mit einer Lamm-Patenschaft helfen kann, hat seinen Sitz in Berlin.

Pressekontakt:

Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.
Wendelin Schmücker
Wilhelm-Kuhr-Str. 5
13187 Berlin
Tel.: (0175) 7007260
E-Mail: wendelin.schmuecker@yahoo.de
Internet: www.wir-lieben-schafe.com

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Aufgesang Presse-Service (29.04.2020; 13:13 Uhr)
presse.service@aufgesang.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 29.04.2020
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