An: leserbriefe@nordkurier-medieng…, redaktion@nordkurier.de
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich nehme Bezug auf Ihren Artikel www.nordkurier.de/node/384741? mit diesem offenen Leserbrief:
Zunächst einmal ist es keine wirksame Methode, wenn das Problem nicht vergeht, sondern nur auf Nachbargebäude verlagert wird. Vergrämungen kosten nur extrem viel, dann hat der Nachbar das Problem, dann muss der auch vergrämen – eine Gelddruckmaschine für die Vergrämer. Dazu kommt, dass viele Vergrämungsarten auf Dauer gegen Tauben nichts bringen außer vielfach qualvollen Tod!
Hier hilft nur eines nachhaltig mit weiteren guten Effekten: Taubenschläge! Dort können die Tauben artgerecht mit Körnerfutter gefüttert werden, es können gelegte Eier gegen Kunsteier ausgetauscht werden, die Tauben verbleiben 80% des Tages in dem geschützten Raum und lassen 80% des Kotes dort. Der wird täglich entsorgt und kann sogar als wertvoller Dünger dienen – so wurde es in alter Zeit auch immer gemacht. Dadurch leiden die Tauben nicht Hunger und gehen deswegen den Bürgern nicht weiter auf die Nerven. Ein Gewinn für alle Seiten! Das nennt man das Augsburger Modell, welches von einem Augsburger Bürger erfunden und von der Stadt Augsburg erfolgreich umgesetzt wird. Viele Städte folgen diesem Modell, was übrigens auch kontrollierte Futterstellen an Stellen in der Stadt beinhaltet – für die Stadttauben, die noch kein Obdach in einem Taubenschlag gefunden haben. So brauchen diese nicht den ganzen Tag auf der verzweifelten Suche zu Fuß durch die Stadt unterwegs sein und die Passanten stören.
Leider finden sich in Ihrem Artikel längst überholte und trotzdem ständig von der Berichterstattung kolportierte Falschbehauptungen, die durch wissenschaftliche Erhebungen längst widerlegt sind, nämlich:
· dass es genügend Futter für Tauben auf der Straße gibt,
· dass von Tauben eine extreme Krankheitsgefahr ausgeht,
· dass Taubenkot Bauschäden verursacht,
· dass Tauben sich bei Fütterung vermehrt reproduzieren.
Zur Richtigstellung empfehle ich, dieses Video anzuschauen, welches alles sehr schön auf den Punkt bringt und auch die einzig wirksame Methode Taubenschlag erklärt.
www1.wdr.de/mediathek/video/se…
Ich appelliere an Sie, berichten Sie nicht repetitiv gegen die Stadttauben. Das Problem Mensch – Stadttaube kann nicht immer zu Lasten des Tieres gehen und es gibt ja Lösungen. Man muss sie nur wollen!
Mit freundlichen Grüßen,
Sylvia Müller
Fördermitglied und Ehrenamtliche
von StraßenTAUBE und StadtLEBEN e.V.
P.S.: Da dies ein Leserbrief ist, habe ich mich „kurzgehalten“.
Belege für meine Behauptungen:
Augsburger Modell: Konzept von Rudolf Reichert – in Anlage
Taubenkot: Technische Universität Darmstadt: Studie zur Wirkung des Taubenkots an Baustoffen
www.stadttauben-jena.de/data/_…
Krankheitsgefahren: Vergrämerfirma RENTOKIL muss falsche Behauptungen aus Website entfernen
Stadttauben: Taubenschützer weisen Global Player „Rentokil“ in die Schranken
www.spiegel.de/gesundheit/diag…
Einfluss der Zeitungsberichterstattung:
f.hypotheses.org/wp-content/bl…
Gewalttaten/Tierquälereien gegen Straßentauben nehmen auch deshalb immer mehr zu – ebenfalls vielfach belegbar.
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Gesendet: Freitag, 21. Februar 2020 um 13:08 Uhr
Von: Sylvia Müller
An: leserbriefe@nordkurier-medieng…, redaktion@nordkurier.de
Betreff: Offener Leserbrief zu “Vergrämung wirkt: Taubenproblem hat sich verlagert”
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Übersandt von:
Martina Patterson (25.02.2020; 12:02 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.net
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 25.02.2020
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