Tierrechtsvereine überreichen 11.000 Unterschriften der Petition „Keine Hobbyjagd in Baden-Württemberg“

Stuttgart, 2. März 2014 – Stellvertretend für die Vereine Wildtierschutz Deutschland e.V. und Animal Public e.V. übergeben Stuttgarter Tierrechtsvereine dem Landtagsdirektor Hubert Wicker am kommenden Mittwoch 11.000 Unterschriften der Petition „Keine Hobbyjagd in Baden-Württemberg“ ( www.openpetition.de/petition/u… ).

Uhrzeit: 4. März 12 Uhr

Ort: Landtag, Eingang Bolzstraße

Aus Sicht des Tierschutzes sind sowohl das Landesjagd- und Wildtiermanagementgesetz als auch der Entwurf der dazugehörigen Durchführungsverordnung viel zu jägerfreundlich. Die Unterzeichner fordern das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf, den Tierschutz in der Durchführungsverordnung deutlich zu stärken.

Der Verordnungsentwurf enthält zahlreiche Tierarten, die – ohne dass der gesetzlich geforderte “vernünftige Grund” dafür vorliegt – aus reinem Freizeitinteresse getötet werden. So werden beispielsweise Füchse und Dachse sowie zahlreiche Vogelarten für gewöhnlich nicht verzehrt und auch aus wildbiologischer Sicht besteht kein Grund für die Tötung der Tiere. Der ökologische Nutzen der Beutegreifer wird in den Betrachtungen der Jagdseite zu Unrecht vollkommen unberücksichtigt gelassen. Andere Tierarten wie Feldhase, Rebhuhn oder Waldschnepfe sind ganz oder teilweise in ihrem Bestand gefährdet. Fast ganzjährige Jagdzeiten verhindern, dass Wildtiere ihre Jungen in Ruhe aufziehen können. Insbesondere die Bejagung zwischen April und Juli führt zu einer massiven Störung der Fortpflanzung zahlreicher Arten, z.B. zu Brutabbrüchen auch seltener Vogelarten.

Die Tierschützer kritisieren scharf die Kampagne des Landesjagdverbands BW zur Aufweichung der Durchführungsverordnung zum Landesjagd- und Wildtiermanagementgesetz. Die Jägerschaft habe noch immer nicht verstanden, dass es kein Recht auf Tierquälerei gibt. „Es ist unerträglich, dass der Landesjagdverband den Tierschutz mit Füßen tritt. Zehntausende Füchse, Krähen und Elstern werden jedes Jahr in Baden-Württemberg getötet und verschwinden in der Mülltonne“, so die Tierrechtsvereine.

Gegendemonstration zu Jägeraufmarsch – Jubiläumssäule ab 11:30 Uhr

Ein großer Kritikpunkt ist auch, dass der Einsatz von Jungfuchsfallen – vormals in Baden-Württemberg nur mit Sondergenehmigung gestattet – nun grundsätzlich erlaubt ist. Fuchswelpen werden am Ausgang des Fuchsbaus abgefangen, wenn die Elterntiere auf Nahrungssuche sind. Eine Klapptüre versperrt ihnen den Weg zurück in den Bau, so dass der Jäger sie töten kann. Eine wissenschaftlich haltbare Begründung für die Fuchsjagd gibt es dabei nicht: Wie jagdfreie Gebiete zeigen, regeln sich Fuchsbestände selbständig; eine Dezimierung von Füchsen ist weder sinnvoll noch überhaupt möglich, weil intensive Bejagung die Geburtenraten in die Höhe schnellen lässt.

Unter dem Motto „Mehr Rechte für Füchse statt für Jäger“ laden daher die Stuttgarter Tierrechtsvereine MENSCHEN FÜR TIERRECHTE – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V., PETA Deutschland e.V., Tierrechtsinitiative Stuttgart (TiRS) und Fuchsexperte Dag Frommhold zu einer Gegendemonstration zum geplanten Jägeraufmarsch ein: Ein „Jäger“ zielt auf ein „Fuchskind“ im Käfig. Aktivisten mit Fuchsmasken halten Bildposter und Tafeln: „Euer Hobby ist mein Tod“ und „Jungfuchsfallen verbieten!“

Datum und Uhrzeit: 4. März 2015, 11:30 – 13 Uhr

Ort: Zwischen Jubiläumssäule und Schlossplatz-Springbrunnen

„Fuchskinder in eine Falle zu locken, um sie dann nacheinander abzuschießen ist Tierquälerei”, so Marie-Luise Strewe, Vorsitzende des Vereins MENSCHEN FÜR TIERRECHTE – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V. “Die jungen Füchse müssen oft stundenlang ausharren, bis der Jäger sie erschlägt oder in der Falle erschießt.“

Die Vereine erwarten von der Landesregierung, dass sie Allgemeinwohl sowie den Schutz der heimischen Wildtiere vor die Abschussinteressen der Jäger stellt und die Durchführungsverordnung einer grundlegenden Überarbeitung unterzieht: Die Legalisierung von Jungfuchsfallen muss zurückgenommen, der Katalog jagdbarer Arten drastisch verkleinert und die Jagdzeiten signifikant verkürzt werden.

Kontakt: Dr. Tanja Breining, Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Baden-Württemberg e.V., Tel.: 0711/61 61 71 und 0151/57583544, TanjaB@tierrechte-bw.de, Tierrechte-bw.de.

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Pressestelle Tierrechte-BW (02.03.2015; 09:31 Uhr)
presse@tierrechte-bw.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 02.03.2015
twitter.com/fellbeisser

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