An den Chefredakteur Stefan Lutz
Sehr geehrter Herr Lutz,
der Artikel von Markus Reutter weist eine unfassbare Häufung an Halb- und Fehlinformation auf.
www.suedkurier.de/region/schwa…
Handelt es sich hier um Inkompetenz oder gezielte Fehlinformation der Öffentlichkeit?
Ich bitte um Veröffentlichung der nachfolgenden Fakten:
Die Nahrung des Fuchses besteht hauptsächlich aus Mäusen (ca. 90 %) und anderen Kleinnagern, Würmern und Insekten.
Aber auch Beeren und Früchte nascht er gerne, auf die er im Sommer reichlich zurückgreift. Auch Aas gehört zu seinem Speiseplan.
Damit erfüllt der Fuchs die wichtige Aufgabe der Gesundheitspolizei im Wald.
Warum werden Füchse so gnadenlos verfolgt und getötet?
In Folge wird die Überpopulation von Feldmäusen von Bauern mit giftiger Chemiekeule bekämpft…
Informierte Bauern sollten ein großes Interesse daran haben Füchse zu schützen!
Auch die Tollwut ist schon lange kein Thema mehr, denn Deutschland gilt durch Impfaktionen seit Jahren als tollwutfrei, seit 2008!
Die Gefahr durch den Fuchsbandwurm wird weit übertrieben: In ganz Deutschland infizieren sich jährlich etwa 20 Menschen mit dem Fuchsbandwurm (insbesondere Jäger und Landwirte). Das liegt deutlich unter der Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden.
Weitaus mehr Menschen kommen dagegen bei Jagdunfällen zu Schaden…
Bilanz erschreckend: Über 30 Tote durch Jäger 2017
www.abschaffung-der-jagd.de/me…
Jäger geben den wahren Grund für die Fuchsjagd offen zu: „Um unser Niederwild zu hegen und wieder gute Strecken an Hasen und Fasanen zu erzielen, dürfen wir nicht nachlassen, seine Beutegreifer zu bejagen.“ Die Jäger töten aus Beuteneid, denn sie dulden keine Jagdkonkurrenten in „ihrem“ Wald.
Und durch die Verwertung des wertvollen Winterfells wollen die Jäger ihrem unsinnigen Tun eine zusätzliche Rechtfertigung geben. Und damit dem Grundsatz § 1 unseres Tierschutzgesetzes: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ genüge tun…
Füchse sind keine Gefahr für den Artenschutz – die Jäger schon Populationsrückgänge betroffener Arten, wie beispielsweise Auerhuhn oder Feldhase, sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Zudem töten die Jäger in Deutschland selbst jährlich mehr als 200.000 Feldhasen.
Dazu der sehr interessante Vortrag von Prof. Dr. Josef H. Reichholf “Jagd Reguliert nicht”
Weitere Infos:
www.fuechse.info/index.php?nav…
Ein weiteres Märchen, das von Jägern gerne verbreitet wird: Füchse vermehren sich ungezügelt, wenn sie nicht bejagt werden.
Das ist pure Propaganda zur Rechtfertigung der Fuchsjagd. Wissenschaftler haben in umfangreichen Studien nachgewiesen:
Je weniger Füchse bejagt werden, desto niedriger ist ihre Geburtenrate. Füchse regulieren ihre Bestände also selber.
In Luxemburg wurde das seit 2015 bestehende Jagdverbot erneut verlängert. Die Erfahrungen mit der Vollschonung des Fuchses sind dort – ebenso wie in anderen Gebieten, in denen Füchse nicht bejagt werden – durchweg positiv.
Inzwischen fordert das Aktionsbündnis Fuchs, eine Initiative von inzwischen mehr als 40 deutschen Tier- und Naturschutzorganisationen, eine bundesweite Vollschonung des Rotfuchses.
Mit freundlichen Grüßen,
Martina Patterson
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Martina Patterson (26.01.2018; 19:04 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.de
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 27.01.2018
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