Hamburg / Berlin, 8. August 2014 – Die neue Haltungsverordnung für Mast- und Zuchtkaninchen tritt am Montag, den 11. August in Kraft. Der Bundesrat hat der Verordnung bereits im September 2013 zugestimmt. Die Stiftung VIER PFOTEN begrüßt einerseits, dass konkrete Vorgaben zur Haltung von Kaninchen erarbeitet wurden, kritisiert jedoch, dass die neue Haltungsverordnung aus Tierschutzsicht unzureichend ist. So ist beispielsweise die Käfighaltung von Kaninchen immer noch erlaubt. VIER PFOTEN setzt sich für ein bundesweites Verbot der Käfighaltung von Mast- und Zuchtkaninchen ein und fordert weiterhin den Lebensmitteleinzelhandel auf, kein Kaninchenfleisch aus Käfighaltung zu verkaufen. Mit Erfolg: Dank VIER PFOTEN bietet z.B. die Warenhauskette Galeria Kaufhof seit April 2014 nur noch Kaninchenfleisch aus Bodenhaltung an.

„In der neuen Haltungsverordnung wird den Kaninchen immer noch zu wenig Platz zugestanden. Die Kaninchen haben gerade mal 1,5 bis 2,5 DIN A4-Seiten Platz pro Tier“, berichtet Dr. Martina Stephany, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN Deutschland. „Die Tiere sind generell in ihren Verhaltensweisen im Käfig stark eingeschränkt, sie können z.B. kaum hoppeln und keine Höhlen buddeln.“

Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten werden in der Haltungsverordnung zwar berücksichtigt, jedoch sind diese Bereiche zu klein und werden pro Gruppe wohl nur je einem einzigen Kaninchen Platz bieten. Weiterhin ist die Strukturierung eines Käfigs in Funktionsbereiche (Futter-, Aufenthalts- und Ruhe-/Rückzugsbereich) nur bedingt möglich, sodass es zu Einschränkungen des natürlichen Bewegungs- und Sozialverhaltens kommen kann. An den hygienischen Zuständen in den Ställen wird sich ebenfalls nicht viel ändern: Zwar gibt es nun einen Grenzwert für den Ammoniakgehalt der Luft, jedoch werden Kaninchen in Käfighaltungen weiterhin direkt über ihren Ausscheidungen leben müssen. So kann es zu Augen- und Schleimhautreizungen kommen.

„Die Verordnung ist ein wichtiger erster Schritt. Nun wäre es wünschenswert, wenn das BMEL die Forschung für alternative Haltungssysteme unterstützen würde. Das heißt: keine Käfighaltung, dafür Bodenhaltung in Gruppen mit Auslauf, und das sowohl für Mast- als auch für Zuchtkaninchen“, sagt Dr. Stephany.

VIER PFOTEN hat aufgedeckt, dass Kaninchen in der Käfighaltung an verletzten Pfoten, Gelenkproblemen und schweren Verhaltensstörungen wie zum Beispiel Kannibalismus leiden.

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere sowie ein Ende von Tierversuchen. Bären und Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche Büro unter der Leitung von Dr. Andrea Berg ist eine von weltweit 11 Niederlassungen und feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen. www.vier-pfoten.de

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Melitta Töller (08.08.2014; 11:47 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 08.08.2014
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