Von: Marianne Rautenberg

An:
Tierärztekammer Nordrhein
St. Töniser Straße 15
47906 Kempen
Fr. Dr. J. Starke

Sehr geehrte Frau Dr. Starke,

da ich sowohl politisch als auch im Tierschutz engagiert bin, habe ich durch unsere uns gut bekannten Tierärzte einen Hinweis auf eine Fortbildungsveranstaltung mit dem Thema “Nutztierpraktiker Rind” in die Hände bekommen, die sowohl bei den mir bekannten Tierärzten als auch bei mir und allen Aktiven heftige Kritik ausgelöst hat.

Die Bezeichnung “Nutztierpraktiker” und die entsprechenden Tagesordnungspunkte wie z.B. ”Beurteilung von Transport und Schlachtfähigkeit von Rindern” drücken deutlich aus, worum es hier gehen wird, und das kann so nicht im Raum stehen bleiben.

Ein Tierarzt sollte sich dem Wohl eines Mitgeschöpfes verpflichtet fühlen und seine tierärztliche Kunst ausschließlich dafür verwenden, Leid, Schmerz und Angst vom jeweiligen Tier abzuwenden und zu heilen.

Wem es entgangen sein sollte: Der Tierschutz ist in Deutschland als Staatsziel im Grundgesetz festgeschrieben.

Nutztierpraktiker führen anderes im Schilde, hier wird das leidensfähige Mitgeschöpf zum Produkt degradiert, das größtmöglichen Gewinn abwerfen soll. Ein Tier ist aber keine Ware, sondern empfindungsfähiges Mitgeschöpf.

Unsere “Kultur”, die ich gar nicht als solche bezeichnen mag, beutet Tiere erbarmungslos aus. In der agrarindustriellen Massentierhaltung wird das Tier zum Produkt. Frisch geschlüpfte Küken werden 20 Millionenfach pro Jahr geschreddert, Muttersauen, also hochintelligente gebärende und säugende Tiere – werden in Kastenstände gepfercht und so zur Unbeweglichkeit gezwungen, kleine Ferkel werden ohne Betäubung kastriert, noch nicht abgestillte kleine Kälbchen gehen unversorgt auf lange Transporte quer durch Europa, wo sie mehr tot als lebendig eine Schlachtung durch Schächtung zu erwarten haben. Deutschland ist Schlachtland, 771 Millionen Tiere erleiden den Tod durch schlachten, Angst, Grauen und Schmerz gehören dazu.

Dass diese ausufernde Ausbeutung und Vermarktung von empfindsamen Mitgeschöpfen einer Zivilisation des 21. Jahrhunderts unwürdig ist, muss ich nicht betonen, es ist jedenfalls die Einstellung des größten Teils unserer Bevölkerung.

Sehr geehrte Frau Dr. Starke, ich kann nur hoffen, dass Ihre Fortbildungsveranstaltung in dem von mir genannten Sinne dazu führt, Angst, Leid und Schmerz von den betreffenden Tieren abzuwenden. Ebenso kann ich nur hoffen, dass jeder Tierarzt,- auch die Vortragenden – sich der ethischen Verpflichtung seines Berufsstandes bewusst ist.

Ich schließe mit dem Zitat von Pythagoras:
“Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.”

Mit freundlichen Grüßen,

Marianne Rautenberg
1. Vorsitzende “Unsere Hände für v. Pfoten e.V.“

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Von: marry.rautenberg@t-online.de
Gesendet: 25.01.2020 um 13:15 Uhr
An: info@tk-nr.de
Cc: poststelle@mulnv.nrw.de
Betreff: Fortbildungsveranstaltung am 26.2.”Nutztierpraktiker Rind” in Kleve

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Übersandt von:
Martina Patterson (25.01.2020; 19:29 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 26.01.2020
twitter.com/fellbeisser

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