VIER PFOTEN Schweiz – Pressemitteilung vom 29.08.2016
Nach Rettungsmission alle 15 Tiere sicher in neuem Zuhause
Bethlehem/Zürich, 29. August 2016 – Jahre des Leidens in desolaten Käfigen, Hungernot, Wassermangel und eine nervenaufreibende Rettungsmission durch VIER PFOTEN – das haben die 15 Tiere aus dem Khan Younis Zoo in Gaza nun hinter sich. Seit Ende letzter Woche können sie endlich ihr neues Zuhause genießen, in dem sie artgemäß versorgt werden.
Die fünf Affen wurden als erste in die Quarantänestation des Israeli Primate Sanctuary Foundation entlassen. Kurz darauf folgten der Emu, die Damhirschkuh, die Schildkröten, der Pelikan, die Adlerbussarde und die Stachelschweine. Sie alle bekamen einen Platz im New Hope Centre in Jordanien. Die Station ist Teil der Organisation „Al Ma’wa for Nature and Wildlife“, die von VIER PFOTEN und der Princess Alia Foundation ins Leben gerufen wurde. Den Abschluss bildete schließlich Tiger Laziz, der sein Adaptionsgehege im VIER PFOTEN Großkatzenrefugium LIONSROCK beziehen konnte.
Tiger Laziz erholt sich von den Strapazen
Ioana Dungler, Leiterin der Wildtierabteilung bei VIER PFOTEN, war Teil der Rettungsmission in Gaza und begleitete Laziz auf seiner langen Reise: „Laziz war während des gesamten Transfers und während seiner Freilassung erstaunlich ruhig. Wir erlebten einen unfreiwillig komischen Moment, als der Tiger zunächst versuchte, mit dem Hinterteil zuerst aus seiner Box zu klettern. Das gelang nicht wirklich – doch schließlich schaffte er seinen ersten Schritt auf neuem Terrain. Er brauchte ein paar Momente Ruhe, dann begann er vorsichtig herumzuschnuppern und sein neues Zuhause zu erkunden.“
Dr. Frank Göritz, Leitender Tierarzt des IZW (Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung) in Berlin, hat Laziz‘ medizinischen Zustand während des Transfers überwacht. Er freut sich, dass der aufwändige Transfer nun endlich geschafft ist: „Obwohl Laziz während seines Lebens immer wieder Hunger leiden musste, geht es ihm verhältnismäßig gut. Ich bin zuversichtlich, dass er sich in LIONSROCK schnell von seinen Strapazen erholen wird.“ Laziz wird noch einige Zeit in seinem Adaptionsgehege bleiben, bis er sich vollständig an seine neue Umgebung gewöhnt hat. Wenn es so weit ist, wird er in sein angrenzendes permanentes, ein Hektar großes Gehege entlassen.
Tiere genießen neues Zuhause
Bei den Tieren im New Hope Centre war bereits nach kurzer Zeit deutlich sichtbar, wie viel besser es ihnen in ihren artgemäß eingerichteten Gehegen geht: Das Reh hinkte schon nach einem Tag deutlich weniger als in seinem desolaten Käfig im Khan Younis Zoo. Der Pelikan plantschte nur wenige Minuten nach der Ankunft in seinem neuen Wasserbecken und die Adlerbussarde nutzen ihr nun um einiges größeres Gehege und flogen neugierig zur Erkundung herum. „Wir sind so froh, dass alle Tiere es sicher in ihre neuen Zuhause geschafft haben. Wir haben von allen Seiten große Unterstützung erfahren. Dafür sind wir unglaublich dankbar. Eine Rettungsmission in dieser Größe wäre sonst nicht möglich gewesen“, so Dungler.
Über LIONSROCK
Das VIER PFOTEN Großkatzenrefugium LIONSROCK bietet über 100 Großkatzen ein artgemäßes, lebenslanges Zuhause für Großkatzen, die unter schlechten Bedingungen in Zoos, Zirkussen oder in privater Gefangenschaft gehalten wurden. Das Refugium wurde im Jahr 2007 für Großkatzen in Südafrika gegründet (Provinz Free State, 18 km von der Stadt Bethlehem entfernt). Es bietet höchste Standards einschließlich Areale für Familiengruppen, die Förderung natürlicher Verhaltensweisen durch Enrichment und eine bestmögliche medizinische Versorgung. In LIONSROCK sind Jagd, Handel oder Zucht von Großkatzen streng verboten. Der Park umfasst ein Gebiet von 1.250 Hektar. Die Gehege für die Großkatzen nehmen 60 Hektar ein. Im restlichen Park leben andere, typisch südafrikanische Tierarten frei (z.B. Zebras, Gnus und andere Antilopen).
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Fotos / Videomaterial
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Valenda Penne (29.08.2016; 13:37 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 29.08.2016
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