VIER PFOTEN Deutschland – Pressemitteilung vom 27.11.2018

Einzelhandelsketten bevorzugen bereits Fleisch von unkastrierten Tieren

Hamburg, 27. November 2018 – Die Internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN appelliert an alle Bundestagsabgeordneten, am 29. November im Parlament gegen die Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration zu stimmen. Die Regierungskoalition hatte sich Anfang November darauf verständigt, das Inkrafttreten des gesetzlichen Verbots der schmerzhaften Praxis am 1. Januar 2019 per Bundestagsbeschluss um weitere zwei Jahre hinauszuzögern.

„Die Abgeordneten sollten gegen diesen herzlosen Plan stimmen und den Tieren zwei weitere Jahre Schmerz, Leid und Angst ersparen. Es gibt längst marktgängige und praktikable Alternativen zur betäubungslosen Kastration: das Narkotikum Isofluran ist nun bundesweit zugelassen und auch die Ebermast mit und ohne Impfung gegen Ebergeruch ist praktisch umsetzbar“, sagt Rüdiger Jürgensen, Country Director von VIER PFOTEN Deutschland.

Das Argument der Regierungskoalition, die Alternativmethoden seien für die Ferkelerzeuger nicht einsetzbar, ist laut VIER PFOTEN falsch. Einige Einzelhandelsketten haben bereits öffentlich bekannt gegeben, Fleisch von gegen Ebergeruch geimpften Schweinen abzunehmen. Diese Methode wird vom Friedrich-Löffler-Institut sowie der Universität Hohenheim als tierschutzfachlich bester Weg empfohlen. Aldi Süd und Aldi Nord haben in ihrer Einkaufspolitik veröffentlicht, dass sie für das Frischfleischsegment ausschließlich Fleisch von unkastrierten Tieren akzeptieren. Edeka Südwest, Penny und Rewe setzen sich für die Ebermast mit und ohne Impfung gegen Ebergeruch ein. Und auch Lidl und Kaufland haben zumindest in ihren Haltungskennzeichnungssystemen angegeben, ab Stufe 2 Fleisch aus der Ebermast zu bevorzugen. In Deutschland gibt es die Mittel und die Infrastruktur, die es ab dem 1.1.2019 den Landwirten ermöglichen, auf eine der Alternativmethoden zurückzugreifen.

Den sogenannten „vierten Weg“ lehnt VIER PFOTEN ab. Die im Tierschutzgesetz festgeschriebene „wirksame Schmerzausschaltung“ ist hier nicht gegeben. Beim „vierten Weg“ wird die Kastration nur unter Lokalbetäubung durchgeführt und ist äußerst schmerzhaft für die Tiere. Besonders qualvoll ist auch die Applikation selbst: bis zu vier Spritzen werden direkt in die Hoden der Ferkel gesetzt. Dieses Verfahren wird auch von der Tierärzteschaft abgelehnt.

Weitere Informationen zu Alternativmethoden bei der Ferkelkastration finden Sie hier: www.vier-pfoten.de/kampagnen-t…

Das beigefügte Foto kann bei Angabe des Copyrights © VIER PFOTEN | Huber kostenfrei verwendet werden.

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Wussten Sie, dass …

… VIER PFOTEN sich für ganzheitliche Lösungen einsetzt: von Aufklärungsarbeit und Abschaffung von Missständen bis hin zu eigenen Schutzzentren für gerettete Tiere?

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Rüdiger Jürgensen
Country Director
VIER PFOTEN Deutschland

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Österreich und Büros in 14 weiteren Ländern. Die 1988 von Helmut Dungler gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen, zum Beispiel Streunerhunde und -katzen, Nutz-, Wild- und Heimtiere aus nicht artgemäßer Haltung. VIER PFOTEN sorgt für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de/

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Presse VIER PFOTEN (27.11.2018; 09:23 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 27.11.2018
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