An ALLE Stadttauben-Freundinnen und -Freunde!

Es geht um den Tierschutz!

Mit Bedauern haben wir diesen Bericht in der Salzburger Nachrichten vom 18.02.2020 im Lokalteil lesen müssen. Mit Bedauern deshalb, weil mit diesem infamen Angriff auf die physische Unversehrtheit der Stadttauben, die sehr leidvolle Situation der Tiere noch weiter verschärft wird. Hier wird in gemeiner Weise dazu aufgerufen, die Stadttauben, mit nicht belegten Behauptungen, dem Hungertod auszusetzen. Dazu werden konkrete Anleitungen formuliert, z.B. die, dass man Vogelhäuser möglichst klein baut, damit die Tauben keinen Zugang mehr zum Futter finden.

Wir sind entsetzt, vor allem auch deshalb, weil die Redaktion der Zeitung bis heute noch keinen einzigen Leserbrief, und es gibt viele davon, gegen diesen infamen Aufruf abgedruckt hat. Deshalb bitte ich EUCH, schreibt weiterhin an die Zeitung Leserbrief. Unser Protest gegen Ungerechtigkeiten darf nicht verstummen, und darf auch nicht aus der öffentlichen Diskussion gestrichen werden. Wir haben ein Recht auf eine Gegendarstellung, da es hier um das Leid der Stadttauben geht.

Und, es geht auch um den Tierschutz insgesamt!

Unten angehängt, unser Leserbrief an die Zeitung:

Sehr geehrte Red. der Salzburger Nachrichten/Leserbriefabteilung!

Dies ist ein Leserbrief, einer von vielen, deren Bestürzung hier zum Ausdruck gebracht wird. Er bezieht sich auf T. Warters Bericht vom 18.02.2010 im Lokalteil.
Ich hoffe doch, dass Sie die Reaktionen der Menschen nicht ignorieren, und auch kritische Leserbriefe zu dem Thema zulassen.

Leserbrief

“Am Rande der Gesellschaft!”

Ich lebe am Rande der Gesellschaft. Das war nicht immer so. Es gab auch bessere Zeiten.

Damals, als ich noch ein Zuhause hatte, eine Familie, und Kinder. Das Essen war gut, und ich hatte auch ein sauberes Trinkwasser. Das Entscheidende: Ich hatte eine Aufgabe. Mein Unternehmer hat mir gesagt: So lange du die Leistung bringst, kann das auch so bleiben.

In den ersten Jahren lief alles gut. Ich war sehr leistungsorientiert, und konnte ganz nach dem Willen meines Unternehmers auch meine Kinder nach diesem Muster erziehen: Leistung ist alles! Aber ich wurde älter und schwächer. Und beim letzten 600 Km Flug habe ich versagt. Und so kam das Unvermeidliche: Ich landete auf der Straße. In Salzburg.

Ich habe alles verloren, meine Familie, Kinder, mein Zuhause. Ich esse, was ich finde: Altes Brot, schlechten Reis, Brösel, Erbrochenes. Ich habe Hunger, täglich, aber die Menschen dürfen mir kein artgerechtes Futter geben. Es ist verboten! Ich fühle mich mehr und mehr krank. Manche Menschen gehen an meinem Leid vorüber, ohne mir zu helfen. Ich bin jetzt alt und müde.

Ich bin eine Brieftaube, die man in der Stadt Straßentaube nennt. Ich wohne in einer schlechten und ungeschützten Unterkunft. Ich wohne auf einem Fenstersims bei Menschen, die mich täglich verjagen, weil sie mich fürchten. Sie werfen mit Steinen nach mir. Ich wurde auch schon verletzt. Die Schmerzen sind unerträglich..

Es gibt viele Brieftauben, die dasselbe Schicksal erleiden, die auf der Straße landen, die ihr Zuhause auf diese Art verloren haben. Wir kämpfen in den Städten ums Überleben, weil wir unserem Unternehmer, dem Brieftaubensportzüchter, nicht mehr genügen. In den Städten werden wir mit dem Futterentzug bestraft, weil wir das tun, was man uns Jahrtausende lang antrainiert hat: Ganzjährliches Brüten!

Und so sterben wir, ohne dass jemand verstanden hat, warum wir in den Städten sind!

Hans Lutsch
ARGE Stadttauben Salzburg
Grillparzerstr. 4/6
5020 Salzburg
Tel.: 0664 2360 130

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Gesendet: Samstag, 22. Februar 2020 um 17:16 Uhr
Von: “hans lutsch” stadttaubenprojekt@hotmail.com
Betreff: Am Rande der Gesellschaft

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Übersandt von:
Martina Patterson (23.02.2020; 12:55 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.net

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 23.02.2020
twitter.com/fellbeisser

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