Bioland e.V. – Pressemitteilung vom 09.12.2020

Wie Brüssel die Klimawirksamkeit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik verspielt

Mainz/Brüssel, 9. Dezember 2020. Am Freitag jährt sich die Vorstellung des Green New Deal der Europäischen Kommission. Vor 12 Monaten hat Präsidentin Ursula von der Leyen ihren Fahrplan für eine nachhaltige Wirtschaft in der Europäischen Union präsentiert. Mit dem Green Deal will die EU unter anderem das Klimaziel, bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freizusetzen erreichen. Noch im Frühjahr sprach Bioland von einem europapolitischen Meilenstein, als die Farm-to-Fork- und Biodiversitätsstrategie im Rahmen des Green New Deal in Brüssel vorgestellt wurden.

Im Herbst folgte für den Verband und die gesamte Bio-Bewegung eine große Enttäuschung.

„Die GAP-Vorschläge, die aktuell im Trilog verhandelt werden, reichen nicht aus, um mit der GAP eine Klimawirksamkeit zu erreichen. Statt einen schrittweisen Ausstieg aus den weitgehend unwirksamen Direktzahlungen für Flächenbesitz anzugehen soll um diese noch ein rechtlicher Schutzzaun errichtet werden. Damit wird nicht nur das Scheitern des Green Deal riskiert, sondern auch das Scheitern darin, unser Wirtschaftssystem so umzubauen, dass unsere Lebensgrundlagen erhalten werden“, so Jan Plagge, Präsident Bioland e.V..

Diese Woche jährt sich auch das Pariser Klimaabkommen zum fünften Mal, das als Wegweiser des Green New Deals dient. „Das Pariser Klimaabkommen wurde mit dem klaren Ziel verabschiedet, die Erderwärmung bis 2050 auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Die Bilanz nach einer halben Dekade ist verheerend. Noch immer tun gerade die europäischen Agrarministerinnen und Agrarminister so, als ob wir noch Jahrzehnte Zeit zum Umsteuern hätten – aber gerade Landwirte sehen vor Ort, dass unsere Handlungsspielräume in Sachen Klimaschutz immer schneller, immer enger werden. Jetzt nicht zu handeln und die großen Stellschrauben der Politik nicht zu nutzen ist unbegreiflich und unverantwortlich“, so Plagge. „Die EU-Kommissionsspitze, vor allem Frans Timmermanns als Vizepräsident und Klimakommissar muss jetzt alles daran setzen, den Green Deal verbindlich in der neuen GAP zu verankern.“

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Bei Interesse steht Ihnen Jan Plagge für ein Interview oder Hintergrundgespräch zu weiteren Details und Forderungen seitens Bioland an die Ausgestaltung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik zur Verfügung.

Gerald Wehde
Leiter Kommunikation und Agrarpolitik
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 09.12.2020
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