Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. – Pressemitteilung vom 24.02.2019

Berlin, 24.02.2019 – Die Wolfsschäden nehmen immer gravierendere Ausmaße an, hunderte Weidetierbetriebe stehen vor dem Aus. Der Bundestag hat am 21. Februar die Wolfsproblematik diskutiert – emotional aufgeladen, jedoch erneut ohne Konsequenzen für die Opfer.
Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, macht seinem Unmut hierüber Luft: „Seit Jahren fordern wir ein aktives Wolfsmanagement und eine wirksame Gefahrenabwehr. Doch der Bundestag liefert lediglich ein Possenspiel – das ist einfach nur noch verantwortungslos.“

Vier unterschiedliche Anträge lagen dem Parlament zur Abstimmung vor. Sämtliche Anträge wurden mit wechselnden Mehrheiten abgelehnt – exakt so, wie es der Umweltausschuss lapidar empfohlen hatte. „Im Ergebnis ist man also nicht weiter als zuvor“, zeigt sich Schmücker enttäuscht. Dabei dränge die Zeit, denn die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere sei um 66 Prozent gestiegen. Nahezu 1.700 Tiere wurden 2017 getötet, verletzt oder gelten als vermisst. Anscheinend bestehe kein ernsthaftes Interesse daran, die gesamte Problematik zu erkennen und statt Wolfsschutz für den Naturschutz zu handeln.

„Problembewusstsein kaum vorhanden“

Erstaunt zeigt sich Schmücker über die Unkenntnis bei Politikern, wenn etwa eine der Parteien von nur 60 in Deutschland lebenden Rudeln ausgeht – Zahlen, die Jahre zurückliegen. Oder wenn Politiker anderer Parteien sich bei ihren Vorschlägen auf „Problemtiere“, Mischlinge und Entschädigungen konzentrieren: „Das geht an der Realität vorbei und wird der Dimension, die das Problem inzwischen angenommen hat, nicht im Mindesten gerecht.“ In Wirklichkeit sei es so, dass allein in Brandenburg mehr Wölfe leben als in Schweden, dass längst eine Obergrenze eingeführt hat.

An einer aktiven Regulierung führt nach Ansicht der Weidetierhalter kein Weg vorbei. Ein guter Ansatz sei das Raumplanungskonzept des Deutschen Jagdverbandes (DJV), wonach in urbanen Gebieten oder dort wo Weidetierhaltung die Landschaft prägt keine territorialen Wolfsrudel mehr geduldet werden sollten. Schmücker warnt: „Ohne Regulierung wird die Anzahl in den nächsten fünf Jahren auf fünfeinhalbtausend Wölfe in die Höhe schnellen – schon auf dem Weg dahin gerät die Situation außer Kontrolle. Die Politik muss endlich handeln und die nicht regulierte (ausschließlich passive), experimentelle Raubtieransiedlung beenden!“

Über den Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.

Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. zum Ziel gesetzt, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären – ob nun im aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder Offenhaltung und Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Schafhalter durch Geld oder Sachzuwendungen.

Mit freundlichen Grüßen,

Wendelin Schmücker
Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e.V.

Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.
Wilhelm-Kuhr-Str. 5
13187 Berlin

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Paul Dominik (24.02.2019; 15:57 Uhr)
pauldom555@gmail.com

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 24.02.2019
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