Die fatale Unzuverlässigkeit von Tierversuchen am Beispiel des Unkrautvernichters

Ärzte gegen Tierversuche e.V. – Pressemitteilung vom 30.11.2017

Glyphosat darf für fünf weitere Jahre in der EU eingesetzt werden. Laut Ärzte gegen Tierversuche ist dies unter anderem auf die nicht vorhandene Aussagekraft von Tierversuchsstudien zurückzuführen, welche eine eindeutige Beweisfindung für die gesundheitsschädigende Wirkung des Herbizids verhinderte.

Am vergangenen Montag stimmten 28 EU-Staaten im Brüsseler Berufungsausschuss über eine weitere Zulassung von Glyphosat ab, unter ihnen Agrarminister Christian Schmidt (CSU), der sich für eine Zulassung aussprach, obwohl sich die Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) im Vorfeld klar dagegen geäußert hatte.

Das Gift tötet nicht nur „Unkraut“ ab, sondern auch andere Pflanzen und ist so ein Hauptverursacher des massiven Artensterbens, da Tieren die Lebensgrundlage entzogen wird. Von der Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (International Agency for Research on Cancer (IARC)) wurde es in einem Bericht von März 2015 als “wahrscheinlich krebserregend beim Menschen” eingestuft. Das WHO/FAO-Gremium „Joint Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) war jedoch aufgrund eigener in Auftrag gegebener Studien der Meinung, dass die Chemikalie keine Gefahr für den Menschen darstellen würde.

Die unterschiedlichen Einschätzungen sind unter anderem auf unterschiedliche Ergebnisse aus Versuchen an Ratten zurückzuführen, laut denen das Mittel mal als krebserregend eingestuft wurde und mal nicht. Dabei zeigt sich im Fall Glyphosat einmal mehr: Ergebnisse aus Tierversuchen sind wertlos, weil sie extrem unzuverlässig sind. „Dagegen weisen epidemiologische Studien auf eine Gefahr des Unkrautvernichters hin und haben im Gegensatz zum Tierversuch eine sehr hohe Relevanz in ihrer Aussagekraft“, so Dr. med. vet. Gaby Neumann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ärztevereinigung.

Die Zulassungsbehörden verlassen sich stattdessen auf Tierversuche – Tests, deren Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar sind, ja sogar eine Gefahr für ihn darstellen. Der Fall Glyphosat zeigt dies in aller Deutlichkeit. „So müssen sich Giftigkeitsprüfungen endlich an tierversuchsfreien Forschungsmethoden etwa mit menschlichen Zellkulturen orientieren, um verwertbare Ergebnisse zu erzielen“, schließt Dr. med. vet. Gaby Neumann.

Weitere Infos zu Chemikalien-Tierversuchen:
www.aerzte-gegen-tierversuche….

===================================

Ärzte gegen Tierversuche e.V., Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel.: 02203-9040990, Fax: 02203-9040991, info@aerzte-gegen-tierversuche…, www.aerzte-gegen-tierversuche….

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

———-

Ärzte gegen Tierversuche e.V. (30.11.2017; 16:19 Uhr)
keineantwort@aerzte-gegen-tier…

———-

Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 30.11.2017
twitter.com/fellbeisser

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein