Sehr geehrte Damen und Herren,
vor kurzem habe ich den Link zu dem unsäglichen Artikel Ansichten von Kemptener Jägern und Tierschutzvereinen: „Haben Tiere gut gelebt, darf man Pelze verwerten“ ( www.fellbeisser.net/news/ansic… ) sowie meinen Offenen Brief an Frau Peter-Sigg ( www.fellbeisser.net/news/offen… ) , der Vorsitzenden des genannten Tierschutzvereins, auch an Sie verteilt und Sie haben den Link und meinen Brief auf Fellbeißer veröffentlicht – Danke nochmals!
Heute erhielt ich die Stellungnahme des Tierheims und Tierschutzvereins Kempten mit einer Richtigstellung der in dem Artikel falsch wiedergegebenen Ansichten.
Ich lege diese Stellungsnahme bei. Es ist gut, dass unsere Füchse eine Würdigung erfahren, die ihnen zusteht! Sie wird weit verteilt! Wenn auch Sie eine Möglichkeit zur Veröffentlichung sehen, wäre das unserem Anliegen und vor allem dem der Füchse hilfreich.
Mit lieben Grüßen
und Dank für alle Unterstützung der Füchse,
Rosemarie Kalscheuer (15.03.2017; 21:48 Uhr)
r.kalscheuer@gmx.de
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Hallo Frau Kalscheuer,
nachfolgend die Stellungnahme zu dem Artikel.
Stellungnahme des TSV Kempten zum Zeitungsbericht
„Haben Tiere gut gelebt, darf man Pelze verwerten“
(erschienen am Montag, den 20.02.2017, in der Allgäuer Zeitung)
Die Vorstandschaft des TSV Kempten möchte im Folgenden Stellung nehmen zu dem Zeitungsbericht der Allgäuer Zeitung vom 20. Februar 2017: „Haben Tiere gut gelebt, darf man Pelze verwerten“.
Unsere Vorsitzende, war durch das kurzfristig angesetzte Interview zum Thema Fuchspelz-Verwertung überrascht und ist unwissentlich der Jägerpropaganda aufgelaufen. Eigentlich wollte der Tierschutzverein die Chance nutzen und darauf aufmerksam machen, dass auch Wildtiere und insbesondere der Fuchs des Schutzes durch den Menschen bedürfen. Dass dieser so positive und begrüßenswerte Ansatz so ins Gegenteil verkehrt und wir in dem Bericht letztendlich als Fuchsjagd-Unterstützer verunglimpft wurden, macht uns sehr betroffen.
Uns, dem Kemptener Tierschutzverein sowie seinem Tierheim inkl. Tierheim-Leiterin Frau Bischof, liegt sehr viel daran, mit aller Deutlichkeit klarzustellen, dass wir keine Befürworter der Fuchsjagd sind.
Ganz im Gegenteil:
Die Bejagung von Füchsen ist ebenso wie bei anderen Beutegreifern wie dem Marder, dem Waschbär oder auch dem Dachs keinesfalls tierschutzgerecht möglich und zudem nicht ökologisch notwendig.
Weder verursachen die Tiere ernsthafte Schäden, noch stellen sie eine Bedrohung für andere Tierarten oder eine Seuchengefahr, wie häufig behauptet wird, dar.
Allein in Deutschland werden jährlich fast eine halbe Million Füchse getötet – die meisten Tiere landen sprichwörtlich in der Mülltonne, da nur der Winterpelz zur weiteren Verarbeitung überhaupt tauglich ist.
Die angeblich „waidgerechte“ Jagd hat zudem nichts mit Tierschutz zu tun, da Füchse rigoros verfolgt, in Fallen erschlagen, abgeschossen oder von Hunden tödlich verletzt werden.
Aus Tierschutzsicht ist dies klar abzulehnen, ganz davon abgesehen, dass selbstverständlich jegliches Tragen von Pelz letztendlich dazu beiträgt, diese Art von „Mode“ wieder salonfähig zu machen, was schließlich weitere Tierschutzprobleme und entsprechende Missstände nach sich zieht.
Sinn und Zweck unseres Tierschutzgesetzes ist es zudem, „aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ (§ 1 Tierschutzgesetz).
Im Hinblick auf den Fuchs gibt es keinen vernünftigen Grund, ihn zu töten bzw. ihm gar bei einer Reihe von Tötungsmethoden (bspw. im Rahmen der Bau- und Fallenjagd) vor der Tötung zusätzlich durch Verletzungen und dem Hervorrufen von Ängsten Schmerz und Leid zuzufügen.
In dem hier in Rede stehenden Interview wird das Thema Fuchsjagd bagatellisiert und als sinnvoll und sogar notwendig dargestellt, was zum Einen nicht der Wahrheit entspricht und zum Anderen ganz und gar nicht im Sinne unseres Vereins ist.
Wir bitten deshalb aufrichtig um Entschuldigung, falls in der Öffentlichkeit ein anderes Bild entstanden sein sollte.
Mit freundlichen Grüßen,
i.A. Cornelia Glatz
Tierschutzverein Kempten e.V.
– Verwaltung-
Dieselstr. 37
87437 Kempten
Telefon: 0831/ 75999
Fax: 0831/75988
email: info@tierheim-kempten.de
Unsere Öffnungszeiten:
DI, DO, FR 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
SA 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 16.03.2017
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