Gemeinsame Pressemitteilung
Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.
TASSO e.V.

21. April 2016

Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche:
Verbände fordern Schmerz-Leidens-Obergrenze bei Tierversuchen

Sulzbach/Ts. / Köln, 21. April 2016 – Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April fordern die drei bundesweiten Organisationen TASSO, Ärzte gegen Tierversuche und Bund gegen Missbrauch der Tiere mit ihrer aktuellen Kampagne „Schwimmen bis zur Verzweiflung“ ein Verbot qualvollster Tierversuche. Entgegen dem Willen der EU sind in deutschen Laboren besonders grausame Tierversuche ohne jegliche Leidensbegrenzung erlaubt.

„So dürfen zur vorgeblichen Depressionsforschung Mäuse und Ratten mit perfiden Versuchsmethoden in den Zustand völliger Hilflosigkeit und Verzweiflung bis hin zur Selbstaufgabe getrieben werden“, erklärt Dr. Cristeta Brause, Kampagnenleiterin Tierversuche bei TASSO. Schon die Namen einiger Versuchsmethoden wie „Verzweiflungstest“ oder „Erlernte Hilflosigkeit“ lassen erahnen, was die Tiere erleiden müssen: Sie werden gezwungen, so lange zu schwimmen, bis sie vor Erschöpfung und Verzweiflung die Hoffnung auf Rettung aufgeben und ihre Schwimmbewegungen einstellen. Oder sie werden zu unvorhersehbaren Zeitpunkten über das Käfigbodengitter mit Elektroschocks traktiert, bis sie resigniert nicht mehr wegspringen und die Stromstöße nur noch über sich ergehen lassen.

„Diese und weitere extrem qualvolle Tierexperimente wie Bestrahlungen oder Vergiftungen mit Todesfolge, Organtransplantationen mit Abstoßungsreaktionen, das Hervorrufen von besonders aggressiven Tumoren oder die Immobilisation von Tieren zur Erzeugung von Magengeschwüren können nach Vorgaben der EU-Tierversuchsrichtlinie verboten werden, womit eine Schmerz-Leidens-Obergrenze eingeführt werden soll, ab der ein Tierversuch nicht mehr durchgeführt werden darf“, erläutert Dipl.-Biol. Silke Strittmatter, Pressesprecherin der Ärzte gegen Tierversuche. Deutschland habe jedoch im Jahr 2013 bei der Umsetzung dieser Richtlinie in nationales Recht ein Schlupfloch genutzt, um dieses grundsätzliche Verbot schwerstbelastender Tierversuche zu umgehen.

„Damit hat Deutschland nicht nur die Chance zur Einführung einer Leidensbegrenzung für Tiere, die in Tierversuchen verwendet werden, vertan, sondern auch das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz missachtet, wie zwei Gutachten renommierter Rechtsexperten belegen“, betont Karsten Plücker vom Bund gegen Missbrauch der Tiere.

Mit ihrer Kampagne fordern die Organisationen von der Bundesregierung, das von der EU beabsichtigte Verbot besonders leidvoller Tierversuche umzusetzen.

Petition unterzeichnen und weitere Informationen:
www.schwimmen-bis-zur-verzweif…

Fotos zur freien Verwendung (Quelle: Ärzte gegen Tierversuche e.V.):
www.schwimmen-bis-zur-verzweif…

Kontakt:

Ärzte gegen Tierversuche e.V., Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel.: 02203-9040990, Fax: 02203-9040991, info@aerzte-gegen-tierversuche…, www.aerzte-gegen-tierversuche….

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

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TASSO e.V., Otto-Volger-Str.15, 65843 Sulzbach/Ts., Tel.: 0 61 90 / 93 73 00, Fax: 0 61 90 / 93 74 00, info@tasso.net, www.tasso.net

Die in Sulzbach bei Frankfurt ansässige Tierschutzorganisation TASSO e.V. betreibt Europas größtes Haustierzentralregister. Mittlerweile vertrauen knapp 5,6 Millionen Menschen dem seit mehr als 30 Jahren erfolgreich arbeitenden Verein. Derzeit sind über 7,7 Millionen Tiere bei TASSO registriert und somit im Verlustfall vor dem endgültigen Verschwinden geschützt. Durchschnittlich alle zehn Minuten vermittelt TASSO ein entlaufenes Tier an seinen glücklichen Halter zurück, dies sind im Jahr rund 60.500. Die Registrierung und alle anderen Leistungen von TASSO wie die 24-Stunden-Notrufzentrale, Suchplakate, SOS-Halsband-Plakette und der Suchservice sind kostenlos. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden großzügiger Tierfreunde. Neben der Rückvermittlung von Haustieren ist TASSO im Tierschutz im In- und Ausland aktiv und sieht seinen zusätzlichen Schwerpunkt in der Aufklärung und der politischen Arbeit innerhalb des Tierschutzes. TASSO arbeitet mit den meisten Tierschutzvereinen und -organisationen sowie mit nahezu allen deutschen Tierärzten zusammen und unterstützt regelmäßig Tierheime unter anderem bei kostenaufwändigen Projekten. Mit dem Online-Tierheim shelta bietet TASSO zudem Tiersuchenden eine Plattform in der virtuellen Welt. Für die Tierhalter ist TASSO ein kompetenter Ansprechpartner für alle Belange des Tierschutzes.

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Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln, Tel.: 0221/9647696-0, mail@bmt-tierschutz.de, www.bmt-tierschutz.de

Der bmt gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Ihm gehören über 15.000 Mitglieder an. Der gemeinnützige Verein ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und als besonders förderungswürdig anerkannt. Der bmt unterhält neun Geschäftsstellen und acht Tierheime und finanziert darüber hinaus annähernd 100 unvermittelbaren Patentieren den Lebensunterhalt. Außerdem koordiniert der Verein zwei Auslandsprojekte in Ungarn und Rumänien. Für diese Ziele macht sich der bmt auf Bundes- und Länderebene stark:
– Abschaffung von Tierversuchen und Förderung von Ersatzmethoden
– Verbesserung der Haltungsbedingungen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung
– Gesetzliche Verschärfung von Transportbedingungen und strengere Kontrollen
bei Tiertransporten
– Verbot der Pelztierhaltung
– Verbot des Hundehandels
– Verbot von Wildtierhaltung im Zirkus
– Verbot privater Haltung von Wildtieren
– Abschaffung der gewerblichen Ein- und Ausfuhr, Zucht und Vermarktung von exotischen Tieren

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Ärzte gegen Tierversuche e.V. (21.04.2016; 10:01 Uhr)
keineantwort@aerzte-gegen-tier…

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 21.04.2016
twitter.com/fellbeisser

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