Hamburg, 16. Juni 2014 – In letzter Zeit häufen sich die Fälle „entsorgter“ Haustiere: Eine Wasserschildkröte wurde aus dem Fenster geworfen, zwei Kornnattern in einem Karton ausgesetzt, Katzenbabys im Müll abgeladen. Täglich werden unzählige Hunde, Katzen und Meerschweinchen ausgesetzt. Immer mehr exotische Tiere wie Schildkröten und Bartagamen landen in den Tierheimen. Offenbar sind sich nicht alle Menschen, die sich ein Heimtier zulegen, der großen Verantwortung bewusst, die ein Tier mit sich bringt. VIER PFOTEN rät, sich vor der Anschaffung eines Tieres einige grundlegende Fragen zu stellen.
„Kann ich genügend Zeit aufbringen? Bin ich der Verantwortung gewachsen? Ist meine persönliche und berufliche Situation stabil genug? Bin ich finanziell in der Lage, für das Tier zu sorgen? Gibt es jemanden, der sich ersatzweise um Bello & Co. kümmern kann?“ Was banal klingt, sollte gründlich durchdacht werden: Eine Studie von immowelt.de, eine der führenden Immobilienplattformen in Deutschland, hat ergeben, dass sich jeder Dritte von seinem Haustier trennen würde, wenn im Fall eines Umzugs in der neuen Wohnung keine Tiere erlaubt sind. Dazu Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin bei VIER PFOTEN: „Tiere sind fühlende Wesen und keine seelenlose Ware, von der man sich bei Bedarf einfach trennen kann. Hunde und Katzen können zwischen 10 und 20 Jahre alt werden, exotische Tiere wie Schildkröten sogar 80 Jahre und älter. Das wird unglaublich unterschätzt.“
Ganz wichtig sind auch die Faktoren artgerechte Haltung und Bedürfnisse des Tieres: Ein potenzieller Tierhalter muss über die Ansprüche des gewünschten Tieres informiert sein und ihm genügend Zeit und Raum für Beschäftigung, Sozialkontakte und Bewegung bieten. Gedanken darüber, wer die Pflege des Tiers im Falle eines Urlaubs oder Krankenhausaufenthalts übernehmen kann, sollte man sich auch bereits vorab machen. „Auch die Kosten für eine Heimtierhaltung werden sehr oft unterschätzt“, sagt Birgitt Thiesmann. „Einzukalkulieren sind nicht nur der Aufwand für Futter und Unterbringung, sondern auch eventuelle Tierarztkosten, die je nach Behandlung in schwindelnde Höhen steigen können.“
Immer mehr Menschen entdecken leider auch zu spät, dass sie gegen bestimmte Tierarten allergisch sind. „Klären Sie das unbedingt im Vorhinein für sich und Ihre Familienmitglieder ab, damit es später kein böses Erwachen gibt“, empfiehlt die Heimtierexpertin. „Bei Kleintieren ist zu bedenken, dass es auch Allergien gegen Heu oder Gräsern gibt.“
Jede Tierart hat ihre ganz individuellen Bedürfnisse. Im VIER PFOTEN Ratgeber (www.vier-pfoten.de/files/Germa…) finden Interessierte detaillierte Informationen.
Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien. Die 1988 von Heli Dungler gegründete Organisation setzt sich mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten für den Tierschutz ein. Grundlagen dafür sind wissenschaftliche Expertise, fundierte Recherchen sowie intensives nationales und internationales Lobbying. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen: Streunerhunde- und -katzen, Labor-, Nutz-, Wild- und Heimtiere sowie Bären, Großkatzen und Orang-Utans aus nicht artgemäßer Haltung. Mit Niederlassungen in Deutschland, Belgien, Bulgarien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, Rumänien, Schweiz, Südafrika, Ungarn und den USA sorgt VIER PFOTEN für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. Dieses Jahr feiert VIER PFOTEN Deutschland 20-jähriges Jubiläum! www.vier-pfoten.de
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Melitta Töller (16.06.2014; 09:00 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 16.06.2014
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