O f f e n e r B r i e f / 10.05.2014
Internationaler Tierschutzverein Grenzenlos e.V.
An den
Bürgermeister der Stadt Oradea
Herrn Ilie Bolojan
Rathaus
e-mail: primarie@oradea.ro
Rumänien – ein Land läuft Amok gegen die Hunde!
Herr Bürgermeister,
Sie sind das Oberhaupt einer ehemals prachtvollen Stadt mit einer bemerkenswerten Vergangenheit, die über viele Sehenswürdigkeiten verfügt und sicher einen Besuch wert ist.
Allerdings ist – wie wir anlässlich mehrerer Besuche feststellen konnten – noch viel zu tun, die bauliche Substanz zahlreicher Gebäude wiederherzustellen, zu restaurieren und Lücken zu füllen. Es gibt noch viele Schandflecken, die beseitigt werden müssen, vor allem sind die städtischen Verkehrswege seit langem in einem miserablen Zustand.
Statt diese vordringlich wichtigen Aufgaben wahrzunehmen, gilt Ihre besondere Aufmerksamkeit – wie wir mit Entsetzen während unseres letzten Aufenthalts in Oradea im April d.J. feststellen mussten – der Ausrottung der Hunde.
Uns ist bekannt, dass es in Oradea dank einer großartigen Initiative und dank des finanziellen Einsatzes eines englischen Geschäftsmannes gelungen war, durch konsequente Kastrationen der Straßenhunde innerhalb von nur 9 Jahren die Zahl der Hunde von rd. 4000 bis 5000 im Jahr 2004 auf weniger als 350 im Jahr 2012 zu reduzieren (vgl. das offizielle Dokument der Polizei von Oradea vom 14.06.2012) .
Das ist eine überzeugende Leistung, die beweist, dass man die Population der Streunerhunde nicht durch Töten, sondern nur durch Kastrationen dauerhaft reduzieren kann.
Sie haben vor 2 Jahren ein gut geführtes und ausgestattetes Tierheim übernommen, das westeuropäischen Standards entspricht. Die Hunde in diesem Tierheim waren alle gut versorgt und kastriert und wurden vermittelt.
Wir konnten uns davon überzeugen, dass sich das Tierheim heute zwar in einem klinisch sauberen Zustand befindet. Jedoch gibt es dort viel zu wenige Helfer. Die Hunde waren zum Teil nicht kastriert, es gab auch Krankheitsfälle. Besucher waren kaum anzutreffen. Die Zahl der anwesenden Hunde dürfte für ein Tierheim dieser Größe keine Überforderung darstellen.
Umso unbegreiflicher Ihre plötzliche persönliche Entscheidung, die Hunde zu ermorden! Wären nicht die meisten von ihnen ins “Offene Tierheim” gebracht worden, wären heute alle Hunde aus dem Tierheim Oradea ausgerottet worden.
Für uns ist das ein Beweis für Ihre Unfähigkeit, eine relativ kleine kommunale Aufgabe zu meistern – geschweige denn, die dringend notwendigen großen städtischen Aufgaben zu erfüllen. Sie offenbaren mit dieser Tötungsmaßnahme nicht nur Skrupellosigkeit, sondern generelles politisches Versagen.
Legen Sie Ihr Amt nieder und überlassen Sie es einem fähigeren Politiker!
Mehr Menschen im In- und Ausland als Sie glauben verfolgen Ihre Handlungen mit Abscheu!
Dr. Helga Körnig
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Übersandt von:
Sonja Gollwitzer (28.05.2014; 09:03 Uhr)
s.gollwitzer@gmx.de
Anm. d. „fellbeißer“Red.:
Auf diesen Brief hat der Bügermeister bis heute nicht geantwortet.
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 28.05.2014
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