Earth Peace Day: Ein Tag des Friedens auf dieser Erde, diesem einzigartigen Planeten, der unsere Lebensgrundlage ist. Wie wunderschön ist der Gedanke, dass es einen solchen Tag und viele mehr wirklich geben könnte.
Frieden in dieser Welt ist weit mehr als die bloße Abwesenheit von ungerechten Kriegen, und zu keiner Zeit gab oder gibt es einen gerechten Krieg, nur Menschen, die um jeden Preis Recht haben wollen und eine mächtige Rüstungsindustrie, die sich am Töten bereichert. Ein einziges unschuldiges Kind, das für einen sinnlosen Krieg sterben muss, ist ein Kind zuviel. Laut eines Berichts vom schwedischen Rüstungsforschungsinstitut SIPRI beliefen sich die Ausgaben der Rüstungsindustrie im Jahre 2013 auf 1,747 Milliarden Dollar. Was könnte man mit dieser unvorstellbaren Summe alles an Gutem bewirken, wie viele Menschenleben retten und Kinder vor dem Verhungern bewahren. Der Wunsch nach Frieden und die Rüstungsindustrie passen nicht zusammen. Das ist so, als würde man zum Einschlafen eine Schlaftablette nehmen und gleichzeitig einen Espresso trinken. Es ist absurd.

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Foto: drizzd 123rf.com

Frieden beschränkt sich aber nicht nur auf das menschliche Miteinander, er betrifft alle Lebensformen, auch die Erde als Grundlage unseres Seins. In allen Sprachen gibt es den Begriff der Mutter Erde. Warum vergiften wir sie dann mit Chemikalien, zerstören ihre Wälder, entziehen ihr die Kraft und rauben sie aus? Es ist so, als würde man Krieg gegen seine eigene Mutter führen, die einem das Leben geschenkt hat. Es hat seinen Grund, warum all die Edel- und Halbedelsteine, auch Metalle, in der Erde verborgen sind. Doch um beispielsweise Gold zu gewinnen, werden oft Regenwälder zerstört, die Erde und Menschen deshalb mit Blei vergiftet und riesige Diamanten- und andere Minen schlagen ihr tiefe Wunden und höhlen sie aus. Dieser Planet wird mit Gift und Chemie überschüttet, ob es die Pestizide sind, die Antibiotika aus der Massentierhaltung, die mysteriösen Chemtrails, das Fracking, der Plastikmüll in den Ozeanen oder Plastiknanoteilchen, die ins Grundwasser gelangen: Es findet eine systematische Vergiftung und Ausbeutung statt.
So viele Menschen sind sich dessen bereits bewusst und bemühen sich um Veränderungen, damit diese Welt eine bessere wird. Und sie möchten auch nicht länger Teil eines Systems sein, das jeden Tag Krieg gegen die Natur führt. Denn es ist ein System, das dahinter steckt und erheblich dazu beiträgt, dass dieser Planet zerstört wird. Ein grausames Monopoly, bei dem es nur wenige Gewinner gibt. Vor allem Banken, Versicherungen und multinationale Großkonzerne. Ein System, das uns Sicherheit und Glück vorgaukeln will, indem wir Gold kaufen oder noch eine Lebensversicherung abschließen und viele folgen ihm wie Lemminge, ohne es zu hinterfragen.

Die meisten Menschen auf dieser Welt sind dabei die ganz großen Verlierer. Ein Konzern wie Nestlé zum Beispiel, ignoriert das Grundrecht auf Wasser, bringt natürliche Wasserquellen in ärmeren Ländern in seinen Besitz und verkauft dann teure Plastikflaschen, die sich die Menschen dort nicht leisten können. Monsanto hat unzählige Kleinbauern auf der ganzen Welt in den Ruin getrieben und vergiftet mit seinem Unkrautmittel Roundup Menschen, Tiere und die Erde. Eine Firma wie McDonalds hat nicht nur Milliarden von Tieren auf den Gewissen, sondern auch einzigartige, nie wieder wachsende Regenwälder, welche für die Viehzucht zerstört wurden. Das Geld ist zu einer Wesenheit geworden, die es eigentlich nicht gibt, und dennoch werden wegen Geld Kriege geführt, müssen Menschen unter unwürdigen Bedingungen arbeiten, werden wir krankgemacht und wird unsere Erde zerstört.

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Foto: smithore 123rf.com

Geld sollte dem Menschen als Tauschmittel dienen, wie ursprünglich gedacht, aber heute ist es umgekehrt. Der Mensch dient dem Geld, alles ist nach Gewinn und Profit ausgerichtet, um jeden Preis. Doch dieser Preis, den wir, die Erde und alle anderen Bewohner zahlen, ist viel zu hoch. Es gibt kein unbegrenztes Wachstum, auch nicht in der Natur. Das ist ein fataler Irrtum. Diese Sicherheit, nach der wir streben, ist vielmehr im menschlichen Miteinander zu finden, in dem Füreinander da sein.
Und der Frieden, nach dem wir uns sehnen, beginnt sicher auch bei uns selbst. Menschsein ist kein Leichtes. Von allen Lebensformen hat der Mensch die größte Verantwortung und muss sich ständig mit seiner widersprüchlichen Natur auseinandersetzen. Wir alle tragen Verletzungen in uns, kämpfen mit kleinen und großen Schwächen und Ängsten oder müssen Niederlagen auf unserem Lebensweg verkraften, die ungerecht erscheinen. Wir verlieren geliebte Menschen, die uns nahestanden, und tragen oft genug an der Last des Alltags. Inneren Frieden zu finden, ist nicht einfach und es gibt wohl kaum ein Patentrezept dafür. Vielleicht ist der Anfang aber mit einer liebevollen Einstellung zu uns selbst gemacht und einer grundsätzlichen Akzeptanz all dessen, was unseren Lebensweg ausmacht.

Nach Frieden zu streben, muss aber auch den anderen Bewohnern dieses Planeten gelten: unseren Brüdern und Schwestern, den Tieren. Nicht umsonst findet heute gleichzeitig die Veganmania statt. Die vegane Lebensweise ist eine friedfertige, denn sie respektiert das naturgegebene Recht auf Leben, das jedem Wesen zusteht.
Sie ist keine Spinnerei oder Modeerscheinung, auch kein Allheilmittel, bei dem es nur um die eigene Gesundheit geht. Sie ist eine der Grundvoraussetzungen für den Frieden auf dieser Welt und eine ethische Verpflichtung gegenüber den Schwächsten der Schwächsten.
Diese Erde ist getränkt vom Blut der Tiere – tagtäglich findet ein unendliches Grauen in den Schlachthäusern und Massentierhaltungen dieser Welt statt, in den Versuchslaboren und Pelzfarmen, den Stierkampfarenen oder Tierheimen in Ost- und Südeuropa. Wie kann diese Welt zu dem friedlichen Paradies werden, wie wir Menschen es uns wünschen, wenn schwächeren Lebewesen ständig Gewalt angetan wird? Das ist Krieg, der durch ein anthropozentrisches System gerechtfertigt wird, in dem der Mensch über Schwächere herrscht! Er findet jeden Tag vor unserer Haustür statt, in den frühen Morgenstunden tobt er in den Schlachthäusern – ein barbarischer Krieg an unschuldigen Wesen.
Frieden auf dieser Erde kann nicht möglich sein, solange wir Tiere ausbeuten und töten. Bei seinem Marsch nach Washington am 28. August 1963 hielt Martin Luther King seine berühmte Rede, die mit dem Satz begann: „I have a dream“. Mit diesem Tag begann das Ende der Diskriminierung von dunkelhäutigen Menschen.
Jetzt ist es an der Zeit, das Ende des Rassismus zu fordern, den der Mensch den Tieren auferlegt hat, indem er sie in ein Klassensystem gesteckt hat, an dessen unterster Stelle die sogenannten Nutztiere stehen, welche wie die Sklaven von einst gehalten werden und am Ende ihre unwürdigen Lebens geschlachtet werden.

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Foto: Daniela Böhm

Wir alle haben diesen Traum von einer friedlichen Welt. Er kann sich erfüllen. Doch das wird nur möglich sein, wenn wir die Verbundenheit aller Lebensformen auf diesem Planeten anerkennen, auch die Verbundenheit mit der Erde selbst, wenn das Miteinander gelebt wird und nicht das Gegeneinander. Nach Frieden zu streben, muss alle Lebewesen und Lebensformen miteinbeziehen.
Diese Erde ist ein einzigartiges Wunder mit all seinen Bewohnern, die schon lange vor uns da waren. Alles und jedes Lebewesen bedarf unserer Wertschätzung und Empathie. Die Erde selbst, genauso wie die Tiere. Der kleine Regenwurm, der fleißig die Erde umgräbt, verdient sie ebenso wie ein Apfelbaum, der uns seine Früchte schenkt oder der Bauer, der den Acker bestellt.

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Foto: Daniela Böhm

(C) Daniela Böhm 2014
www.danielaböhm.com

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Geboren am 30.06.1961 in der Schweiz Autorin/Schriftstellerin Persönliche Schwerpunkte: Tierrechte, Vegane Lebensweise, Umwelt. Bisher veröffentlichte Bücher: "Heute ist ein ganz anderer Tag", Tierschicksale "Der träumende Planet" "Die sechs magischen Steine" "Zwei Marder im Himmel", Fabeln "Dort wo du bist bin auch ich" Eine kleine Reise durch die Welt der Gegensätze "Auf der Suche nach dem verschwundenen Stern" "Das Mädchen aus dem Niemandsland" "Das Licht der magischen Steine" https://www.lovelybooks.de/autor/Daniela-Böhm/

3 Kommentare

  1. Eine wunderschöne Rede von Daniela Böhm heute auch am Stachus bei der VA. Bin froh dich als Freundin zu haben liebe Dani. Mach weiterso wir werdem dich immer unterstützen.
    Alles Liebe Hildegard

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