Helmut F. Kaplan
Wir Tierrechtler neigen ja dazu zu verzweifeln – darüber, dass den Menschen die Tiere so wenig am Herzen liegen. Das einzige, was den Menschen wirklich am Herzen zu liegen scheint, ist ihr Magen, genauer: das Bestreben, diesen mit möglichst vielen möglichst wohlschmeckenden Dingen zu füllen.
Die alljährliche idiotische Silvester-Kracherei mag da etwas Trost spenden, zeigt sie doch, dass den Menschen nicht nur die Tiere, sondern auch ihre Mitmenschen nicht sonderlich am Herzen liegen: Anstatt das Geld, wie jährlich vorgeschlagen, für Arme und Verhungernde zu spenden, zieht man es vor, sich mit Knallkörpern wechselseitig der eigenen Hohlköpfigkeit zu versichern.
Aber trotz dieser relativen Gleichgültigkeit gegenüber Mitmenschen hat es in den letzten Jahrzehnten – und das ist das Tröstliche – einen bemerkenswerten kulturellen Fortschritt im Hinblick auf Menschenrechte gegeben: Verurteilung von Rassismus und Sexismus, Verbot der Folter, Abschaffung der Todesstrafe usw. Solche kollektiven Kulturfortschritte funktionieren offenkundig auch ohne “persönliches Einverständnis“ derer, die sie (auch) betreffen und die sie mittragen (müssen).
Wie bedeutsam dieser Fortschritt ist, wird deutlich beim Blick ins Steinzeit-Freilicht-Museum USA. Und selbst dort ist man im Begriffe, Museumsdirektor Bush mit Schimpf und Schande aus dem Amt zu jagen.
Hinzu kommt: Der Fortschritt in Bezug auf Menschenrechte trägt in sich die Tendenz zur Stärkung von Tierrechten. Denn die ethische Einheit von Menschen- und Tierrechten – Rassismus, Sexismus und Speziesismus befinden sich auf gleicher ethischer Ebene – lässt sich politisch auf Dauer nicht trennen.
Copyright: Helmut F. Kaplan
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