Helmut F. Kaplan

Der Terror gegen Tiere ist so allumfassend und allgegenwärtig, dass es unmöglich ist, ihm zu entgehen. Jüngstes Beispiel aus meinem Leben: Ich fahre mit dem Boot auf einen See hinaus, um mich von der beschwerlichen Beschreibung und Bekämpfung dieses Terrors gegen Tiere zu erholen. Auf wen treffe ich? Auf einen Angler, der auf ein Opfer wartet.

An einer anderen Stelle genieße ich dann die fast vollkommene Stille – bis ich durch das Schreien eines Rindes daran erinnert werde, dass die scheinbar friedliche Uferlandschaft mit kleinen Tier-KZs übersät ist; mit rechtlosen Insassen, die nach einem qualvollen Leben ein grausames Sterben erwartet. (Ich sage absichtlich “Schreien“ und nicht “Blöken“, weil gefangene Menschen auch nicht blöken.)

Wieder an Land, sitze ich in einer ruhigen Moorlandschaft. Binnen Minuten werde ich Zeuge eines weiteren Tiermissbrauchs. Ein Mädchen richtet seinen Hund ab: “Sitz! Bleib hier!“ Dann marschiert es, ohne sich umzudrehen, weg. Dem Tier ist die Unsicherheit und Seelenqual ins Gesicht geschrieben. Bald folgt der Hund seiner vermeintlichen menschlichen Freundin – um brüsk beschimpft und bestraft zu werden, weil er seine Anhänglichkeit und Liebe noch immer nicht unterdrücken kann.

Welche Konsequenzen sollen wir aus solchen Erlebnissen ziehen? Ich weiß es nicht. Vielleicht: Bemühen wir uns, das alles möglichst lange auszuhalten, um es möglichst lange bekämpfen zu können.

Copyright: Helmut F. Kaplan

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Dr. Helmut F. Kaplan (29.09.2007; 10:45 Uhr)

kaplan@vegetarismus.org

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