Die vegane Lebensweise wird allgemein als Allheilmittel für den offensichtlichen Missbrauch von Tieren angesehen.
Davon abgesehen, dass ein geringer Prozentsatz (Der zum Glück weiter wächst) vegan oder vegetarisch lebender Menschen das Schicksal sogenannter „Mast- und Schlachttiere“ (Die eigentlich nicht existieren dürften) nicht wirklich spürbar zu verbessern im Stande sind, so sind die Zustände in den Mastfabriken auch nur ein Teilaspekt des Ganzen, gewissermassen das sichtbar nach aussen getretene Geschwür kolossaler menschlicher Fehlentwicklungen, die einer näheren Betrachtung bedürfen.

1. Ungezügelter Kapitalismus

Das von westlichen Industrieländern praktizierte Wirtschaftsmodell der immerwährend nach oben steigenden Wachstumskurve produziert nicht nur Gewinner, sondern auch jede Menge Verlierer. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Bevölkerung partizipiert mittlerweile nicht mehr an dem künstlich erschaffenen Reichtum und wird von der Teilhabe ausgeschlossen. Am deutlichsten triffst es aber jene, deren vorgezeichnete klägliche Existenz in Samenbanken und Brütereien ihren Anfang nimmt. Erhöhung der Geburtenrate und Steigerung der Milchleistung sind beispielhafte Ziele, die heute auch nationalsozialistische „Rassehygieniker“ des Dritten Reiches begeistern würden. Das Tier zum Produkt und Produktionsfaktor deklariert, muss in KZ-ähnlichen Bauten zeitsparend aufgezogen, mit Antibiotika am Leben erhalten und durch billige Arbeitskräfte vergast, zerlegt und verwurstet werden. Am Ende der Produktionskette steht der sogenannte „Verbraucher“, zu denen weite Teile der Bevölkerung sich noch immer mit einem gewissen Stolz im Sinne von „es sich leisten können“ zugehörig fühlen. Wie Drogenabhängige holen sie sich ihre krankmachenden Suchtmittel von Supermärkten und Imbissstuben, auf dass die Dealer in Form von Wurstfabrikanten und Grossschlachthöfen noch reicher werden und im grossen Stil Steuern hinterziehen können.

Würde ich den sog. Verlierern der Gesellschaft im real existierenden Kapitalismus einen guten Rat geben, so würde ich Ihnen sagen: Erklärt euch mit den noch Schwächeren, den Tieren solidarisch, tretet nicht nach unten, sondern nach oben.

2. Zinswirtschaft und „Kreditinstitute“

Der Zins ist das Motoröl des Kapitalismus. Wer sein Geld in der Hoffnung auf „wundersame Vermehrung“ zur Bank trägt, muss damit rechnen, dass damit Projekte finanziert werden, mit denen er eigentlich nicht einverstanden ist. Es gibt ein paar wenige Banken, die sich ökologisch verträglich(er) verhalten. Logischerweise fördert das in Mode gekommene Schuldenmachen in Form von Schuldzinsen und Krediten ebenso die potentiell dunklen Machenschaften der „Bankster“. Was viele auch nicht wissen: Währungen sind schon lange nicht mehr goldgedeckt. Bricht das Kartenhaus des „Euro“ zusammen, so lässt sich selbiger bestenfalls noch als Klopapier benutzen. Internetwährungen, wie Bitcoin untergraben die Macht der Banken, weshalb sie auch dagegen wettern.

3. Umweltzerstörung

Bedingt durch das derzeit weltweit vorherrschende Wirtschaftssystem, in dem mehr produziert, als tatsächlich zum Leben gebraucht wird, werden die nächsten Jahrzehnte weiterhin von der Zerstörung von Lebensräumen geprägt sein. Umweltverschmutzung, Gentechnik, Züchtung immer wertloserer Lebensmittel werden nicht nur das Erbgut von Pflanzen, sondern auch das der Tiere – und damit der Mensch eingeschlossen – schädigen. Kranke Menschen aber beflügeln die Fantasien von Pharmazeuten und Tierversuchsgewinnlern. Ein Teufelskreislauf.

Wälder sind keine schützenswerten Lebensräume mehr, sondern werden von „Waldbauern“ nach Ertragsgesichtspunkten bewirtschaftet. Der Atomausstieg wurde proklamiert, jetzt wollen „Bio-Blockheizkraftwerke“ gefüttert werden, denn der Energiehunger ist gleich geblieben. Im Wald lebende Tiere werden als Schädlinge angesehen und bestenfalls als Fleischlieferant geduldet, an besonderen Plätzen (Wildacker, Luderplätze) gemästet und am Ende des Jahres gehetzt und „geerntet“. Notfalls über Autobahnen und Wohnsiedlungen hinweg.

Die Frage ist: Wie weit kann ICH die Konsumgesellschaft verlassen?

4. Wahlmüdigkeit

Da Deutschland anders als z.B. die Schweiz (Volksabstimmungen!) in einer Scheindemokratie regiert wird, ist es umso wichtiger, die Lügen-Parteien regelmässig abzustrafen, wenn uns nach einer Legislaturperiode gnädigerweise die Möglichkeit dazu gegeben wird. Bei der diesjährigen Wahl wurde das leider durch den hohen Prozentsatz der Wahlverweigerer wieder einmal versäumt. Andererseits erfreuen sich die „E-Petitionen“ besonders bei Tierschützern steigender Beliebtheit, obwohl allseits bekannt sein dürfte, dass diese mittelalterliche Bittstellerei von den „Entscheidungsträgern“ allenfalls zur Kenntnis genommen wird und im digitalen Reisswolf landet.

5. Fortschreitende Verblödung durch die Medien

Die meisten Menschen haben den Sinn des Fernsehapparates nicht verstanden. Es ist die moderne Form von „Brot & Spiele“ des alten Roms. Wer das nicht glaubt, soll sich einmal die einschlägigen Programmführer der Sender ansehen. Am augenfälligsten sticht hier „Wer wird Millionär?“ hervor, der dem einst von einem sozialistischen Kanzler ins Prekariat geführten Couch-Potato vor Augen führt, dass nur ein paar schlaue Antworten den Weg zurück ins vermeintliche Paradies führen. Die Reihe liesse sich beliebig fortführen. Von „Dschungelcamp“ über „Bauer sucht Frau“, für jeden ist das passende Glanzstück seichter Unterhaltung dabei. Der „lustige“ Schweinebauer und der „schüchterne“ Milchbauer lässt dem Stadtmenschen die Landluft erahnen, ohne sie selber riechen zu müssen. Romantik am Bauernhof ist also möglich, wer hätte das gedacht? Wer will da noch an gut gefüllte Kadavertonnen und plattgefahrene unkastrierte Katzen glauben, die sich links und rechts der Zufahrtstrassen dieser ehrbaren, wenn auch einfach gestrickten „Landwirte“ befinden. Wer gut unterhalten wird, denkt nicht nach. Das Perfide daran: Für die Weichspülung des Gehirns zahlt der Fern-Seher auch noch selber, nennt sich neuerdings „Rundfunkbeitrag“.

6. Festhalten an Religionen – Hoffnung auf den „Führer“

Nur weil jemand Franziskus heisst, muss er noch lange kein Vegetarier sein. Und umgekehrt. Ich kann es verstehen, wenn tierliebende Christen grosse Hoffnung in einen Mann setzen, der die Armut bekämpfen will und dies scheinbar auch selber vorlebt.

Bis jetzt hat man aber kein Sterbenswörtchen vom neuen Geschäftsführer der finanzstarken kath. Kirche bezüglich 2000-jährigen Verrat an den Tieren gehört. Selbst die Queen hat jetzt posthum eine alte Schuld beglichen und den homosexuellen Informatiker Alan Turing „begnadigt„. Und dessen „Verbrechen“ ist nur 60 Jahre her. Da könnte die Kirche doch mal auf die Idee kommen …

Überlassen wir das Träumen lieber anderen und stützen uns auf die harten Fakten. Den klassischen Jesus hat es so wahrscheinlich nie gegeben, jedenfalls ist nichts zweifelsfrei bewiesen. Dass katholische Würdenträger auch nicht dürfen, obwohl sie von Natur aus könnten und auch zur Vermeidung von Neurosen sollten, lässt nichts Gutes erahnen und an die Öffentlichkeit getragene „Explosionen“ dieser Druckkessel sind auch künftig zu erwarten. Und ich rede jetzt nicht von Limburg und einem, der eigentlich Architekt werden wollte.

Nur die wenigsten dieser Herren, wollen etwas mit Tierschutz oder gar Tierrecht zu tun haben, von einigen rühmlichen Ausnahmen der evangelischen Konkurrenz mal abgesehen. Sollte aber in naher Zukunft eine Päpstin gewählt werden, die drei Kinder von drei verschiedenen Männern und fünf Streunerhunde aus Rumänien mit in den Job bringt – so will ich zumindest alles Gute wünschen.

Es ist Zeit, sich nach neuen Erkenntnissen zu sehnen, frei zu werden und eigenständig zu denken. Ganz ohne Religionen.

7. „Fexitarier“ und „Teilzeitvegetarier“

Die zwei Modewörter 2013 schlechthin. Aber Moment mal: Das hatten wir doch alles vor einem halben Jahrhundert schon. Selbst meine verstorbene Oma war Flexitarierin, im Krieg war Fleisch eben rar und nach dem Krieg waren Kartoffeln noch lange öfter auf dem Tisch.

Solche Wortschöpfungen tauchten nicht von ungefähr in den Medien auf. Es sind suggestive Umschreibungen, die gesellschaftliche Umwälzungen, zu denen auch die Vegetarier- und Veganerbewegung gehört, abbremsen und solange wie möglich aufhalten sollen. Wer wenig und nur gelegentlich Karnismus betreibt, muss kein schlechtes Gewissen mehr haben. Alles ist gut.

Das Gegenteil ist der Fall: Die „Sitzenbleiber“ zementieren den Status Quo sehr effektiv. Ein ganzes Rind kann auch in kleinen Stücken auf viele Teller verteilt werden – zu diesem Zweck totgemacht werden muss es allemal. Niemand würde aber behaupten wollen, dass es besser ist, wenn ein Kindermörder nur wenige Kinder umbringt. Hauptsache es sind nicht zuviele …

Fox

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

wp-puzzle.com logo