Helmut F. Kaplan
Man mag mir vorwerfen, eine irrationale Abneigung gegen Köche zu haben. Da ich meine Abneigung aber stets begründe, lässt sich dies ja leicht nachprüfen! Wie auch immer: Mittlerweile zähle ich Köche, die sich ausgiebig zu den von ihnen zubereiteten Leichen(teilen) äußern, wirklich zu den menschlich, moralisch und intellektuell tiefststehenden Zeitgenossen. Dafür zwei Belege:
Neulich hatte ich wieder das Pech, im Fernsehen auf “Kerners Köche“ zu stoßen. Also, es tut mir wirklich leid, und ich bitte vielmals um Entschuldigung: Aber diese Riege aufgedrehter Vollidioten finde ich einfach zum Kotzen. Verglichen damit ist doch der erste Kindergartentag im letzten Proletenbezirk ein Nobelpreisträgertreffen: Die Peinlichkeit und Primitivität der Kerner-Truppe ist schlicht nicht mehr zu überbieten!
Zweiter Beleg: Mir sind im Laufe der letzten Jahrzehnte gewiss viele haarsträubende Versuche, das Fleischessen zu rechtfertigen, untergekommen. Aber der folgende ist mir, wenigstens in dieser Pointiertheit, noch nicht begegnet: Schuld am Elend der Tiere seien nicht die Fleischesser, sondern jene, die das FALSCHE Fleisch essen. Wer billiges Fleisch kaufe, sei für die Massentierhaltung verantwortlich. Die Lösung bestehe daher im Erwerb hochwertigen Fleisches (Wehrt euch, Konsumenten! Die Zeit, 9, 2007):
“Lasst uns ihre Produkte boykottieren! Weigern wir uns einfach, den Schund zu kaufen, den sie billig auf den Markt werfen! Lebensmittel aus der Massenproduktion sind von Übel … ( … ) Man muss … immer wieder daran erinnern, was bei uns im Hinterhof geschieht, damit im Vorderhaus alles proper aussieht und wenig kostet. Die Schweinemast zum Beispiel, an der wir alle beteiligt sind, weil wir billige Schweinekoteletts lieben, ist die gewaltigste Tierquälerei der Neuzeit! ( … ) Den Hühnern in der Massenzucht geht es nicht besser. ( … )“
Das ist nun wirklich dermaßen pervers, dass es einem zunächst die Sprache verschlägt. Aber die dahinterstehende Logik ist so eindeutig, wie sie absurd und abstoßend ist: Das Problem ist nicht das Quälen und Umbringen, sondern das technische Niveau, auf dem es stattfindet! Das ist so, wie wenn man Folter und Todesstrafe nicht abschaffen wollte, sondern sich lediglich dafür engagierte, dass sie in moderneren Anlagen stattfinden!
Ich denke, meine Abneigung gegen tratschende Leichenköche ist wohlbegründet.
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Dr. Helmut F. Kaplan (10.03.2007; 05:26 Uhr)