Helmut F. Kaplan
Solange in der Tierrechtsbewegung so viel Energie mit Fragen der Art vergeudet wird, ob man an Gott oder an Marx glauben müsse oder rauchen oder trinken dürfe usw., können kaum substantielle Erfolge erzielt werden. Denn bei dieser Konzentration auf das Unwesentliche kann die größte Stärke der Tierrechtsbewegung nicht zum Tragen kommen: rationale Argumente.
Damit sind nicht nur philosophische Argumente gemeint (etwa, dass gleiches tierliches und menschliches Leiden auch moralisch gleich bewertet werden sollte oder dass unser Umgang mit Tieren einem Speziesismus entspricht, der sich moralisch auf der gleichen Ebene von Rassismus und Sexismus befindet), sondern auch ganz einfache “Alltagsargumente“, etwa:
– Du würdest deinen Hund oder deine Katze doch auch nicht umbringen und aufessen. Warum dann Schweine und Kühe, die sich auf dem gleichen Niveau befinden?
– Du fändest es doch auch nicht richtig, wenn uns überlegene Außerirdische auf die Welt kämen und uns so behandelten, wie wir Tiere behandeln. Warum behandeln wir dann Tiere so?
– Du lehnst doch das Recht des Stärkeren als moralische Richtschnur ab. Warum soll es dann gegenüber Tieren gelten?
Diese und tausend andere großartige Gründe, Tiere nie mehr so zu behandeln, wie wir sie behandeln, bleiben ungesagt und ungenützt, weil sich allzuviele lieber um die Gesinnung ihrer Mitmenschen als um das Schicksal der Tiere kümmern.
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Dr. Helmut F. Kaplan (09.09.2007; 07:03 Uhr)