Peter Knaup wohnt mit seiner Frau und Kater Joey in Rüsselsheim – im tiefen Hessischen. Er spricht auch so, wie sich „dä Fischköpp“ in Norddeutschland das Hessische so vorstellen – da gibt´s nix.
Joey kann den Kot nicht absetzen. Der Tierarzt in der Nähe stellt ein „Megacolon“ fest und empfiehlt, ihn in einer Klinik operieren zu lassen. Sechs Monate vergehen: Joeys Darm wird unter Narkose immer wieder ausgeräumt und gespült. Dazu die Empfehlung: Laktose ins Futter. Familie Knaup glaubt den Tierärzten, die so etwas von sich geben wie: „Operation – viel zu gefährlich“.
Peter Knaup ist nicht arm. Er blättert immer wieder Hunderte hin, merkt aber irgendwann, dass es mit Joey schlimmer wird: Ein Quälkram ohne Ende. Inzwischen sind ein paar tausend Euro weg – Joey bekommt plötzlich Augenzittern: Rein ins MRT, Gehirnwasser punktieren. Alles nur für 1200 Euro. Und er hat überhaupt nix – außer: den Kot kann er mal wieder nicht absetzen.
Peter Knaup packt die Verzweiflung und die Wut. Freitag ruft er in Hamburg an und fragt, ob es stimme, was im Internet steht? Was? Dass so eine OP nur 20 Minuten dauert …? Ja, stimmt: Es handelt sich ja nur um eine banale Darmresektion.
Am Ende der Telefonleitung nehme ich kurz Loriots „Ach was!“ wahr.
Und dann: Peter Knaup packt seine Frau und den Kater ein – sie fahren fast 6 Stunden nach Hamburg. Am Samstag, den 18.2.2012 um 11.00 Uhr liegt Joey auf dem OP-Tisch. Mit Vor- und Nachbereitung dauert der Eingriff fast eine Stunde. Mittags ist er wieder wach. Peter Knaup zahlt die Rechnung von 342,58 € und macht sich auf den Heimweg.
Tjö!
Heute am 21.2.2012 ruft Peter Knaup aus Rüsselsheim an: „Joey geht´s wunnerbar“.
Na denn – Schöne Grüße von dä Fischköpp nach Rüsselsheim!
Dirk Schrader, Hamburg
Anmerkung: Als Megacolon bezeichnet der Tierarzt das pralle und überfüllte Darmteil namens Colon. Die Darmperistaltik versiegt und das Colon weitet sich. Kot kann nicht abgesetzt werden mit allen Folgen der Selbstvergiftung. Eine Heilung ist nicht möglich. Deshalb muss das Colon chirurgisch entfernt werden. (DS)
—–
Tierärztliches Institut
für angewandte Kleintiermedizin
Innovation und Kompetenz seit 1973
Praxis, Forschung und Lehre unter einem Dach
Rahlstedter Straße 156
22143 Hamburg
Tel.: 040-677 21 44
www.tieraerzte-hamburg.com
Skype: veterinarianshh
———-
VeterinariansHH@aol.com (23.02.2012; 09:47 Uhr)
———-
Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 23.02.2012
