Kirsti Kaufmann wohnt mit ihrem French Bully Otto und ihrem Mann in Bayern, genauer gesagt: im wunderschönen Frankenland, in Fürth in der Charles-Lindbergh-Straße.
Ende März 2012 kann Sie es nicht mehr ertragen, wie ihr kleiner Hund nach Luft ringt. Er kann nicht richtig atmen. Die Diagnose wurde unter Narkose unter Einsatz eines Endoskops in einer Tierklinik gestellt: „ Es ist nicht unbedingt das Gaumensegel, sondern der Kehlkopfkollaps. Das können wir hier nicht operieren, das kann nur die Kleintierklinik in Leipzig“, wurde ihr bedeutet.
Kirsti Kaufmann fuhr mit Otto heim, Angst befiel sie. Sie hatte 200 Euro für die Diagnose bezahlt. Wie sollte es weitergehen?
Ein Anruf in Leipzig bei Professor Ö. brachte Ernüchterung. Der Professor wollte 3800 Euro für die OP haben. Und – er rief Kirsti Kaufmann danach mehrmals an: Wann sie denn kommen würde …
Kirsti Kaufmann sagte schließlich: „ Wir haben das Geld nicht.“ Darauf der Professor: „Da muss man schon für sparen, oder ist Ihnen der Hund das nicht wert?“
Kirsti Kaufmann war entsetzt.
Heute am 09.07.2012 erschien Familie Kaufmann mit dem eineinhalbjährigen Otto bei uns in Hamburg. Wir haben ihn in eine Kurznarkose gelegt und konnten die Diagnose „Kehlkopfkollaps“ nicht bestätigen. Mit einem Atemstimulans wurde seine Atmung „angekurbelt“ – sein Thyreoid / Kehlkopf weitete sich gut beim Einatmen. Das zu lange Gaumensegel haben wir mit der Hochfrequenzschlinge gekürzt und vernäht, die nahezu geschlossenen „Ventilnasen“ mit dem Laser geöffnet.
Familie Kaufmann wollte es dennoch ganz genau wissen: „ Wie operieren Sie einen Kehlkopfkollaps?“
„Wir wenden die Teilresektion des Kehlkopfes an, die in der Veterinärmedizin als „Partielle Larynxresektion“ lange bekannt ist. Das geschieht hier ebenfalls mit der Hochfrequenzschlinge, allerdings müssen wir aus Sicherheitsgründen ein „Trachealstoma“, einen Luftröhrenschnitt, setzen, der nach vier Tagen wieder geschlossen wird, wenn alle Schwellungen im OP-Bereich abgeklungen sind.“
„Unser Tierarzt betont, dass der Kehlkopfkollaps nur in Leipzig operiert werden kann. Das hat uns Prof. Ö. auch gesagt.“
„Wir können das nicht bestätigen. Natürlich gibt es noch andere chirurgische Methoden, um einen Kehlkopfkollaps erfolgreich zu operieren. Jedoch zu behaupten, dass eine derartige Erkrankung „nur in Leipzig operiert werden kann“, dürfte mit dem Wettbewerbsrecht kollidieren. Die genannten Kosten sollten allerdings das Bundeskartellamt in Bonn interessieren.“
Familie Kaufmann machte sich auf den Heimweg, bezahlte die OP-Kosten für Otto in Höhe von 400 Euro. Vorher fragte Kersti Kaufmann noch: „Was hätten wir hier für eine Kehlkopf-OP bezahlen müssen?“
„Naja, um die 300 bis 400 Euro kostet sowas schon, aber das hatte ich Ihnen ja schon am Telefon gesagt.“
Gute Reise!
Dirk Schrader, Hamburg
Tierärztliches Institut
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VeterinariansHH@aol.com (10.07.2012; 09:05 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 10.07.2012