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Kaufen Sie sich mal einen Geigerzähler
und nehmen Sie ihn mit, wenn Sie zu Ihrem Tierarzt gehen!

Strahlenschutz ist eine vernünftige Sache. Jeder weiß, dass z.B. Gamma-Strahlen, die natürlicherweise aus dem Weltraum kommen oder durch Röntgengeräte freigesetzt werden, irgendwie „nicht so lecker“ sind. Wenn Sie von Hamburg nach Vietnam fliegen, also an einem Interkontinentalflug teilnehmen, dann kriegen Sie eine Strahlenbelastung ab, die „völlig harmlos“ ist, was bedeutet – das macht doch nichts.

Besuchen Sie jedoch eine Tierarztpraxis und sitzen mit Ihrem Hund oder ihrer Katze im Wartezimmer, dann kann es passieren, dass Sie durch das inzwischen genutzte Röntgengerät immer fröhlich und saftig bestrahlt werden – mit einer Streustrahlung. Und Sie können es nicht merken. Kein guter Gedanke, was?

Gammastrahlen des Röntgengerätes sind ionisierende Strahlen, die das Erbgut verändern und Krebs verursachen können. Das sollte man sich mal merken.

Ein Hund und eine Katze werden mit ein oder zwei oder drei Röntgenaufnahmen kaum belastet, eben so wenig der Besitzer, der oftmals mit einer Röntgenschürze „bewaffnet“ dabei ist, wenn sein Haustier untersucht wird. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Aber es kommt natürlich darauf an, wie groß die Gesamtmenge der Strahlung ist, die vom Körper aufgenommen wird.

Und da schaut man denn auf die wackere Tierarzthelferin, die den Patienten auf dem Röntgentisch festhalten muss – und natürlich auch auf den Tierarzt, der meistens dasselbe tut und den „Schuss“ auslöst. Komisch: Die haben alle eine Röntgenschürzen an und Bleihandschuhe, weil das ja gesetzlich vorgeschrieben ist. Aber der Kopf und die Arme sind ungeschützt.

Wir haben uns irgendwann einen Geigerzähler angeschafft und kommen zu der Feststellung, dass jede Röntgenaufnahme eine Streustrahlung auslöst, die unweigerlich Kopf und Arme massiv belastet. Kein guter Gedanke!

Die Folge war, dass wir Schürzen anfertigen ließen, die es gar nicht auf dem Markt gibt, die aber die Arme vor Streustrahlung schützen. Dazu nutzen wir Strahlenschutzbrillen und Strahlenschutzkopfhauben. Mehr geht nicht.

Bekannt ist, dass in nahezu allen tierärztlichen Einrichtungen ein derartiger Schutz gar nicht vorhanden ist – und so werden die wackeren Tierärzte und Helferinnen jeden Tag saftig verstrahlt und glauben, alles sei palletti, da sie ja die Vorschriften der Röntgenverordnung mittels Schürze und Handschuhen erfüllen.

Wir haben unseren Geigerzähler mal einem Kunden überlassen, der sich mit Hund und Geigerzähler in das Wartezimmer eines Hamburger Tierarztes setzte. Dort wartete er 35 Minuten bis er ´drankam. Inzwischen konnte er eine Gammastrahlung messen, die uns erschütterte. Der gute Mann hatte die Streustrahlung von cirka 15 Röntgenaufnahmen „voll in die Birne bekommen.“

Die Folgen einer unkontrollierten Streustrahlenbelastung können wirklich übel sein: Neben der Tumorbildung im Zentralnervensystem entstehen auch Netzhauttumore und natürlich Knochenkrebs usw. Na, vielen Dank denn – das wünschen wir niemandem. Aber die Richtlinien der Ämter für Arbeitsschutz sollten geändert und vernünftige Schutzmaßnahmen für Helferinnen und Tierärzte konsequent durchgesetzt werden.

Dirk Schrader, Hamburg

Tierärztliches Institut
für angewandte Kleintiermedizin
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Das Tierhospital Hamburg

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Tel.: 040-677 21 44
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VeterinariansHH@aol.com (23.10.2010; 08:53 Uhr)

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